Comedy und Politik:War nicht so gemeint

Lesezeit: 6 Min.

Donald Trump war sich einst vielleicht bewusst, dass es ziemlich albern wäre, wenn er Präsident würde. Er forderte aber gleichzeitig den uneingeschränkten Respekt der amerikanischen Öffentlichkeit ein. (Foto: AP Photo/Julia Demaree Nikhinson)

Das einfachste Mittel gegen Kritik scheint vielen heute Ironie zu sein. Das ist anstrengend und im Fall der Mächtigen gefährlich. Über das neue Zeitalter der Selbstparodie.

Gastbeitrag von Mike Gillis

Eine Möglichkeit, in einen Text über Comedy einzusteigen, ist, sich dafür zu entschuldigen, dass man ihn überhaupt schreibt. Man könnten eingestehen, dass es unzählige dieser Art von Texten gibt und dass sie, noch schlimmer, völlig sinnlos sind. Man könnte eine Anspielung auf die berühmte Erkenntnis des Autors und Komikers E.B. White einstreuen, der zufolge das Erklären eines Witzes dem Sezieren eines Frosches gleicht: Man weiß zwar hinterher besser, wie der Frosch funktioniert, aber er ist tot. Wenn man Humorist ist, könnte man sich zudem dafür entschuldigen, überhaupt den schwerfälligen Begriff „Humorist“ verwendet zu haben. Aber ehrlich gefragt: Warum sollte man sich dem Thema überhaupt auf diese postmoderne Weise nähern? Warum legt man nicht einfach los und sagt, wovon man überzeugt ist?

Zur SZ-Startseite

SZ PlusSerie „Severance“
:Wie viel ist das Leben im Büro wert?

In der fantastischen zweiten Staffel von „Severance“ kämpfen Büro-Ichs gegen Privat-Ichs, bis aufs Blut. Im Zentrum steht die große Frage: Welcher Teil der Persönlichkeit hat die Macht?

Von Marie Schmidt

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: