Schweizer TV-Sendung mit Harald Schmidt:Spaß in der Enklave

Q:\_Bildarchiv_Sendungen_Magazine\kulturplatz\20150210_Kulturplatz_Harald_Schmidt_Büringen\3_bearbeitet\3_13x18

Käsefondue mit Harald Schmidt.

(Foto: Marion Nitsch/SRF)

Moderator Harald Schmidt ist zurück: als Elternzeitvertretung im Schweizer Fernsehen. In der Sendung "Kulturplatz" widmet er sich der Sharing-Economy - und teilt sein Käsefondue mit Schweizern.

Von Charlotte Theile

Büsingen am Hochrhein ist eine deutsche Gemeinde, die von Schweizer Hoheitsgebiet umgeben ist. Ein deutsch-schweizerischer Sonderfall also - perfekt für Harald Schmidt, 57, Schwangerschaftsvertretung in der Sendung Kulturplatz, mittwochs um 22.25 Uhr im Schweizer Fernsehen. Keine große Aufgabe, die Schmidt da übernommen hat: Genau zweimal wird er dort moderieren. Nächste Woche aus dem Schauspielhaus Zürich. Beim ersten Mal begnügte er sich mit Büsingen, einer Gemeinde mit gut 1300 Einwohnern, darunter eine rothaarige Wirtin, ein Michail-Gorbatschow-Double, Busfahrer und viele Passanten, die dem deutschen Entertainer die immer gleiche Frage stellten: "Sie kenne ich doch . . .?"

Aber auch Harald Schmidt, dessen Talk-Show beim Bezahlsender Sky 2014 auslief, hatte immer die gleiche Frage auf Lager: "Kommen Sie aus Büsingen?" Wenn er dann echte Büsinger gefunden hat, isst Schmidt mit ihnen auf deutschem Boden Käsefondue, beziehungsweise, er teilt es. Thema der Sendung: Sharing-Economy. Teilen, Dinge gemeinsam nutzen. Beziehungsweise: Zürcher, die zu Fremden nach Hause kommen und für einen Unkostenbetrag mitessen. Kunstwerke, die in Privatwohnungen ausgestellt werden. Flüchtlinge, die nach Europa gelangen und dann irgendwie "aufgeteilt" werden müssen. Eine schräge Zusammenstellung. Dann: Schnitt von einem toten Flüchtling, dessen Leiche auf die Ladefläche eines Autos gelegt wird, zu Schmidts munterer Straßenumfrage in Büsingen.

Vor dieser Rückkehr ins Fernsehen hat Harald Schmidt vor allem versucht, die Erwartungen niedrig zu halten. Er kenne sich mit Schweizer Kultur kaum aus, sagte er dem Boulevard-Magazin Glanz und Gloria: "Marthaler und Pirmin Zurbriggen: Das war's schon, was man so aus der Schweiz kennt. Nee, beim besten Willen, von den Lebenden fällt mir nichts mehr ein." Für die Rallye durch Büsingen reicht das. Zu Beginn improvisiert Schmidt auf der Orgel der Bergkirche, zum Schluss steigt er in einen Bus und bestellt "schöne Grüße vom Schweizer Fernsehen."

Abspann: "Sie kommen mir sehr bekannt vor." "Vielleicht mal früher deutsches Fernsehen geguckt?" "Nee. Muss etwas anderes sein."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: