Millionen Menschen auf der ganzen Welt mussten am Samstag auf königlichen Glanz verzichten. Grund war ein Boykott der Agenturen AFP, AP und Reuters. Sie protestierten damit gegen Auflagen des schwedischen öffentlich-rechtlichen TV-Senders SVT, der die Exklusivrechte an den Fernsehbildern der Trauung hatte. Wenn die Video-Berichterstattung unzumutbar eingeschränkt werde, könne man in keinem Format berichten, erläuterte AP-Chefredakteurin Kathleen Carol.
Obwohl alle Agenturen eigene Reporter hatten, publizierten diese am Samstag aus Protest weder Texte noch Fotos. Die Trauung sei von historischer Bedeutung und sollte nicht mit Forderungen versehen werden, wie sie bei Sport- und Unterhaltungssendungen üblich seien, schrieb Reuters in einem Eilbrief an den Königshof.
Ursprünglich, war aus Agenturkreisen zu hören, habe SVT von allen Nicht-Mitgliedern der Europäischen Rundfunkunion 20000 Euro für die Einspeisung plus 8000 Euro für drei Minuten Sendezeit verlangt - was weit über den üblichen Preisen liege. Es sei zwar gelungen, den Preis auf 1000 Euro für 90 Sekunden zu drücken. Doch diesen Tarif habe SVT dann in letzter Minute mit der Auflage versehen, die Bilder erst von 22 Uhr an zu verbreiten und nicht zu archivieren. Das sei völlig inakzeptabel gewesen, heißt es.
Eine SVT-Sprecherin konterte, die Agenturen hätten die Bilder direkt verwenden und den Preis bestimmen können. Die Auflagen seien akzeptabel gewesen. Das schwedische Außenministerium bedauerte den Eklat. "Wir wären dankbar für eine Aufklärung", sagte ein Sprecher.