Am Dienstagabend war mal wieder das, was Medienhäuser "eine Lage" nennen. Von etwa 18 Uhr an tauchten auf Twitter Berichte lokaler polnischer Medien auf und verbreiteten sich unter dem Hashtag #Polen: Eine Getreidetrocknungsanlage sei getroffen. Zwei Tote. Möglicherweise russische Raketen. Zeitgleich, weil in zahlreichen Tweets Worte wie "Bündnisfall" herumgereicht wurden, schoss einer Datenauswertung der SZ zufolge auch die Verbreitung des Hashtags #Nato in die Höhe. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij sprach schon vor gesicherten Erkenntnissen früh am Abend davon, dass russische Raketen Polen getroffen hätten, also ein russischer Raketenangriff auf Nato-Gebiet stattgefunden habe. Das bedeute eine gravierende Eskalation der Lage: "Es besteht Handlungsbedarf."
Krisenberichterstattung:Eine Stunde bis zum #Weltkrieg
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Der Präsident der Ukraine, Wolodimir Selenskij, am Dienstagabend in den "Tagesthemen".
(Foto: Screenshot: ARD)Während ARD und ZDF nach dem Raketeneinschlag in Polen abwarten, geht auf Twitter die Angst um. Warum es wichtig ist, über das Nichtwissen zu sprechen.
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