Journalismus und Krieg:Russland sperrt Bild.de

Journalismus und Krieg: "Bild" sieht sich durch die Sperrung erst recht aufgefordert, die russischen Bürger zu informieren.

"Bild" sieht sich durch die Sperrung erst recht aufgefordert, die russischen Bürger zu informieren.

(Foto: Christoph Soeder/dpa)

Nach der Deutschen Welle hat die russische Zensurbehörde nun auch den Internetauftritt der Bild gesperrt.

Die russische Zensurbehörde Roskomnadsor hat die Internetseite Bild.de, in Russland sperren lassen. Das berichten DPA und die Bild am Sonntag selbst auf ihrer Webseite. Roskomnadsor teilte dem Axel-Springer-Verlag mit, man folge damit einer entsprechenden Aufforderung der Generalstaatsanwaltschaft, nähere Gründe wurden nicht genannt.

Wie Bild vermutet, liege die Sperrung ihrer Webseite darin begründet, dass das Medium seit einiger Zeit auch auf Russisch berichtet. Texte wurde auf Russisch übersetzt und bestimmte Teile der Live-Sendungen mit russischen Untertiteln gezeigt.

Chefredakteur Johannes Boie sagte am Sonntag: "Die Sperrung von Bild.de durch die russische Zensur bestätigt uns in unserer journalistischen Arbeit für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte." Man wolle russischen Bürgerinnen und Bürgern nun erst recht die Möglichkeit geben, sich jenseits der Staatsmedien zu informieren, etwa auf dem russischen Telegram-Kanal von Bild.

Nach der "Deutschen Welle" ist mit Bild nun ein weiteres deutsches journalistisches Medium gesperrt. Auch die russischsprachigen Seiten der BBC sind geblockt. Außerdem sperrte die Zensurbehörde etliche regierungskritische Internetseiten, zuletzt wurden auch Twitter, Facebook und Instagram blockiert, Facebook und Instagram wurden als "extremistisch" eingestuft.

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