Was als Vertrauenskrise einiger Redakteure gegenüber ihrem Arbeitgeber begann, ist in Rumänien mittlerweile zu einer hitzigen Debatte über die gesamte Medienlandschaft eskaliert. Denn die ganze Sache geht nicht nur ein paar Journalisten und Journalistinnen zweier renommierter Bukarester Zeitungen an, die sich von ihren Schweizer Eigentümern aus ihren Jobs gedrängt sehen. Der Streit wirft vielmehr ein Schlaglicht auf die schwierige Lage der unabhängigen Presse in (ost)europäischen Demokratien. Denn nicht nur die Übernahme kritischer Medien durch Viktor Orbáns Fidesz-Imperium, wie in Ungarn viele Male geschehen, kann die Pressefreiheit untergraben. Sondern auch schon die fehlende Abgrenzung zu Lobbyisten oder Oligarchen, die sich gern eine Zeitung oder einen Sender halten - was in Rumänien an der Tagesordnung ist.
Rumänien:"Welcher Whistleblower soll sich noch an uns wenden?"
Lesezeit: 5 Min.
Übt der Schweizer Medienkonzern Ringier Druck auf zwei rumänische Zeitungen aus, um die Interessen der Glücksspielbranche zu schützen? Über eine sehr grundsätzliche Auseinandersetzung um Anzeigenkunden und Pressefreiheit.
Von Cathrin Kahlweit, Wien
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