RTL sichert sich Rechte für neues "Dallas":Fies wie J.R., aber frivoler

Intrigen, Geld und schmierige Geschäfte: Die US-Serie "Dallas" hat das Fernsehen in den 80ern geprägt. Nun lebt die Serie im deutschen Fernsehen neu auf und J. R. ist wieder dabei.

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Larry Hagman J.R. Ewing

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RTL sichert sich Rechte für neues "Dallas":Larry Hagman J.R. Ewing

Intrigen, Geld und schmierige Geschäfte: Die US-Serie Dallas zeigte in den 80ern alles andere als braves Hausfrauenfernsehen. Danach wurde es etwas ruhiger um den Ewing-Clan - Bösewicht J.R. machte zwischenzeitlich sogar Werbung für Solarstrom. Demnächst lebt die Serie bei RTL neu auf, und in Texas erschallt wieder hyänisches Lachen.

Als Bösewicht Larry Hagman als J.R. Ewing in Folge 54 angeschossen wurde, rätselte der Zuschauer monatelang, wer der Täter war. Mit diesem Cliffhanger gingen die Dallas-Produzenten im März 1980 in die Sommerpause. Als der Sender die Ausstrahlung der damals zwei Jahre alten Sendung im Herbst 1980 wieder aufnahm, erreichte er in Folge 58, die den Delinquenten entlarven sollte (es war J.R.s Schwägerin Kristin Shepard), einen Marktanteil in den USA von 76 Prozent. Somit galt Dallas - zumindest bis zur Ausstrahlung der letzten Folge von M.A.S.H. im Februar 1983 - als die meistgesehenste Fernseh-Serie in den Vereinigten Staaten. Bis 1991 wurde Dallas noch ausgestrahlt, dann erzwangen sinkende Zuschauerzahlen die Einstellung. Doch nun scheint die Zeit ...

Text: Süddeutsche.de/dapd/AFP/dpa/cag/pak

Dallas

Quelle: Martin Schoeller / tnt.tv

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... für die texanische Seifenoper wieder reif zu sein - ein bisschen Glamour kann im von Rezession und Arbeitslosigkeit gebeutelten US-Alltag nicht schaden. Für den Sender TNT nimmt Warner Bros. deshalb wieder die Dreharbeiten zu Dallas auf, sodass spätestens im Sommer 2012 - zumindest in den USA - sowohl der Pilotfilm als auch die restlichen Folgen der zehnteiligen Staffel ausgestrahlt werden können. In Deutschland hat sich die Mediengruppe RTL die Rechte gesichert. Die erste Folge wurde am 29. Januar auf RTL ausgestrahlt.

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Das neue Dallas dreht sich nach wie vor um Sex, Gier, Intrigen, Öl, und natürlich die klassische Familienfehde, die in den 80ern noch zwischen dem hämisch lachendem Barbar J.R. Ewing (Larry Hagman) und seinem Bruder Bobby (Patrick Duffy) ausgetragen wurde.

Der Clinch spielt sich aber nun vordergründig zwischen den Nachkömmlingen des Ewing-Clans ab. John Ross, Sohn des Patriarchen, der das Sagen haben möchte, hegt eine Feindschaft gegen den Adoptivsohn von Bobby, Christopher Ewing. Beide Rollen übernehmen ehemalige Desperate Housewives-Stars: Sowohl Josh Henderson (im Bild rechts als John Ross) als auch Jesse Metcalfe (im Bild links), der Christopher Ewing mimt, sind ehemalige Bewohner der "Wisteria Lane".

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Jordana Brewster, auch bekannt aus The Fast and the Furios wird Elena Ramos verkörpern, die Teil eines Liebesdreiecks zwischen den verfeindeten Ewing-Männern ist. Jesse Metcalfe alias Christopher Ewing ist zudem in der Serie mit Rebecca liiert, gespielt von Julie Gonzalo. Klar ist schon jetzt, dass die neue Dallas-Version nicht an Intrigen, Machtspielen und besonders an Sex sparen wird. Der mittlerweile verstorbene Larry Hagman schwärmte vor Ausstrahlung bereits davon, dass man sich heute im Fernsehen natürlich viel mehr trauen könne und mehr Haut sehen werde.

Von links: Jesse Metcalfe, Julie Gonzalo, Jordana Brewster und Josh Henderson.

´Dallas" wird 30 - Erfolgreichste TV-Serie der 80er Jahre

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Mehr als 30 Jahre sind verstrichen, seit die Familiensaga aus der gleichnamigen texanischen Ölmetropole, ihr Debüt in Deutschland feierte. Auch hierzulande entwickelte sich das Format zum Straßenfeger. Und damals galt es auch noch als Sensation, dass ein schmieriger und skrupelloser Mann die Hauptrolle übernahm.

In Dallas regierte die Korruption, besaß J.R. doch selbst ein solches dubioses schmutziges Imperium. Sieben Folgen wurden den deutschen Zuschauern vorenthalten, da sie der ARD als zu gewalttätig erschienen. Aber auch die akzeptierten Episoden kürzte der Sender um drei Minuten, damit sie besser in das Programmschema passen.

Die Geschichten um den Familienclan der Firma Ewing Oil in Texas verkaufte sich weltweit in 70 Länder. In Deutschland schalteten sich zunächst zwölf bis 15 Millionen Menschen zu, Ende 1985 erreichte die Serie allerdings erst ihren Höhepunkt, als in den USA das Dallas-Fieber schon lange vorbei war. Im Sommer 1990 fiel dann letztendlich die Entscheidung, die Produktion der Serie einzustellen. Es heißt, ...

Die täuschende Idylle eines Familienfotos (v.l. hinten): Larry Hagman als Fiesling J. R. Ewing, Linda Gray als dessen Frau Sue-Ellen, Jim Davis als Vater Jock Ewing, Patrick Duffy als J. Rs Bruder Bobby Ewing und Victoria Principal als dessen Frau Pamela Ewing. Vorne im Stuhl sitzend Barbara Bel Geddes als Jocks Ehefrau Miss Ellie Ewing und daneben Charlene Tilton als Enkelin Lucy.

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... Anlass seien die hohen Gagenforderungen Larry Hagmans gewesen,  der vom Rinderbaron zum Ölmillionär aufgestiegen war. Der gebürtige Texaner wirkte als Einziger in allen 357 Folgen mit, bei einigen Episoden half er sogar bei der Regieführung, wie auch Co-Stars Patrick Duffy und Linda Gray.

Zur Neuverfilmung trifft der Zuschauer auch wieder auf alte Helden aus ursprünglichen Dallas-Besetzung. Neben Larry Hagman alias J.R. (der Schauspieler starb, während die Neuauflage in den USA ausgestrahlt wurde) stehen Patrick Duffy, Charlene Tilton, Linda Gray und Steve Kanaly wieder vor der Kamera. Die Produzenten scheinen erkannt zu haben, ...

Von links: Larry Hagman als J.R. Ewing, Linda Gray als seine Frau Sue Ellen, Patrick Duffy als Bobby und seine Ehefrau, gespielt von Brenda Strong.

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... dass sie bei einer Fortsetzung eben nicht ganz auf die Dallas-Veteranen verzichten können. Der TNT-Programmchef Michael Wright freut sich auf das Zusammentreffen der verschiedenen Altersgruppen: "Es ist unglaublich spannend, sowohl die alten als auch die vertrauten Charaktere in der Obhut einer Traumbesetzung zu sehen". Wobei einige der alten Generation ...

Epos mit Fiesling - 30 Jahre ´Dallas" in Deutschland

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... bereits verstorben sind. Larry Hagman erlag im November 2012 im Alter von 81 Jahren seinem Krebsleiden, Barbara Bel Geddes, die Darstellerin von Miss Ellie, starb im Alter von 82 Jahren im August 2005 an Lungenkrebs. Und bereits 1981 verschied Jim Davies, der in der Serie ihren Ehemann Jock Ewing verkörpert hatte. Howard Keel, sein Nachfolger in dieser Rolle, erlag im November 2004 mit 85 Jahren einem Krebsleiden.

Für fast alle Dallas-Darsteller endete mit der Serie auch der große Erfolg. Nur Patrick Duffy (im Bild rechts) blieb auch in anderen Seifenopern präsent, unter anderem in Reich und Schön.

Nebenbei wurden auch drei Fernsehfilme gedreht. Der Streifen von 1986 erklärt die Entstehung der Feindschaft zwischen den texanischen Clan-Oberhäuptern Ewing und Barnes. 1996 hieß es J.R. kehrt zurück und 1998 Kampf bis aufs Messer.

Miss Ellie (Barbara Bel Geddes) mit ihren Söhnen J.R. Ewing (Larry Hagman, links) und Bobby Ewing (Patrick Duffy, rechts) auf einer Aufnahme von 1983.

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Hauptverantwortlich für die Dallas-Reinkarnation ist Cynthia Cidre, die auch die Drehbücher für die Neuverfilmung schrieb. Die ursprüngliche Idee stammte in den 70er Jahren von David Jacobs. Die Regie unterliegt dem Routinier Michael M. Robin. Zum Glück der alten Zeiten fehlen dann nur noch die Neuauflagen von Bonanza, Magnum und MacGuyver.

Im Bild: Jesse Metcalfe und Julie Gonzalo.

© sueddeutsche.de/dapd/AFP/dpa/cris/cag/pak
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