RTL-Dschungelcamp 2018:Tag sieben im Dschungel: Aggressionsproblem? - "Geht dich 'nen Scheiß an!"

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Daniele Negroni ist nicht nur eine Laus über die Leber gelaufen, sondern auch eine Kakerlake ins Ohr. Rettungssanitäter Dr. Bob kann zumindest bei Letzterem helfen. (Foto: RTL/Stefan Menne)

Camp-Sanitäter Dr. Bob muss eine Kakerlake aus einer misslichen Lage befreien. Und Sydney Youngblood verlässt das Camp. Ach nee, doch nicht.

TV-Kritik von Johanna Bruckner

Frage des Tages: Wohnst du noch oder wütest du schon? Es ist fast Halbzeit im Camp, die Entbehrungen der ersten Woche lassen Körper und Nervenkostüm der Bewohner schrumpfen. Das sieht zumindest das Dschungel-Drehbuch für Tag sieben vor. Und das engagierte Ensemble liefert brav. Dazu schnelle Schnitte, ein paar knallige Zitate und Explosionsgeräusche - fertig ist der Aufstand von Murwillumbah.

Bachelorette-Buhle David Friedrich ruft in Richtung der Kameras: "Euch hass' ich, euch alle!" Der frühere Profifußballer Ansgar Brinkmann geht im Einzelinterview zur Attacke über. Frage der Off-Stimme am "Dschungeltelefon": "Du hast kein Aggressionsproblem?" Ansgar: "Das geht dich 'nen Scheiß an!" Nur Ex-DSDS-Kandidat Daniele Negroni, seit Tagen unfreiwillig auf Nikotinentzug, hat nicht verstanden, wer hier die Bösen sind. Er wendet sich gegen seine Mitcamper: "Ich müsste jeden einzelnen von euch anficken, bis der Arzt kommt."

Mit so viel Aggro-Attitüde geht jeder anders um. Schönheitschirurgen-Witwe Tatjana Gsell bürstet sich mit ihrer Zahnbürste die Augenbrauen. Und Schlagersängerin Tina York empfiehlt: "Am besten, du chillst ein bisschen."

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Tragende Rolle: der Wankelmütige. Sänger Sydney Youngblood - wir erinnern uns: "If Only I Could" und "Sit And Wait" - hadert mit dem Dasein im Camp und versucht sich mittlerweile an deutschem Liedgut. Zum wiederholten Male liefert er seine ganz eigene Interpretation des Hip-Hop-Klassikers "Jein" von Fettes Brot. "Soll ich's wirklich machen oder lass' ich's lieber sein?" Oder wie Moderator Daniel Hartwich Sydneys morgendliches Ritual umschreibt: "Aufstehen, Zähne, Auszug ankündigen."

Zur Abwechslung ist es nicht die Trennung von seiner Ehefrau, die Sydney zu schaffen macht, sondern: "Die Fußnägel wachsen ein. Ich bin total am Ende." Ist er natürlich nicht. Der Mann will nur Aufmerksamkeit - darum ist er schließlich hier.

Wer muss das Camp wirklich verlassen? Sandra Steffl, Schauspielerin, blond. Mehr erfuhr man in der vergangenen Woche nicht über sie. Googeln Sie bei Interesse.

Und die Dschungelprüfung? Es ist alles dabei: Musik, Tiere und ein Notfall. Daniele Negroni krabbelt eine Kakerlake ins Ohr, Rettungssanitäter Dr. Bob muss anrücken und das Insekt aus seiner misslichen Lage befreien. Matthias Mangiapane, der bereits seine siebte Dschungelprüfung bestreitet, hat ein ganz anderes Problem: keine sauberen Klamotten mehr. "Alles stinkt nur noch nach Eau de Kakerlake!" Klar, dass man da nicht in Bestform ist: Die beiden holen fünf von elf Sternen.

Worüber wurde nicht gesprochen? Schöne Erlebnisse, Beziehungen, Traumtore. Natascha Ochsenknecht trifft es hart. Erst wird sie vom Pickeldrücken weggeholt zur Schatzsuche. Und dann klappt es von Beginn an nicht mit der Kommunikation zwischen ihr und Challenge-Partner Ansgar Brinkmann. Es ist fast so, als wäre Natascha nie losgelaufen, sondern noch bei der Gesichtsausreinigung: Sie bekommt einfach nichts raus - da kann sie Ansgar noch so sehr ausquetschen. Hier ein exemplarischer Dialog:

Natascha: "Wie lang ging deine längste Beziehung?"

Ansgar: "Ist privat."

Die Stimmung ist im Keller, die "Strickliesel"-Aufgabe scheint unlösbar. Die beiden wollen aufgeben, bevor sie überhaupt richtig angefangen haben. Doch dann packt Natascha der Ehrgeiz. Es gibt schließlich was zu gewinnen! Natascha: "Wenn's nur zwei fucking Beutel Hagebuttentee sind, oder meinetwegen Blasentee." Tatsächlich gewinnen beide je eine halbe Scheibe Toast. Ungetoastet.

Tier des Tages: siehe "Dschungelprüfung".

Satz für die TV-Annalen: "Ich hab' mein Wunschgewicht noch nicht erfüllt." (Jenny Frankhauser in ihrer Botschaft an die Fernsehzuschauer, für ihren Verbleib im Camp anzurufen.)

Moral der Geschichte? Irgendwann im Verlauf von Tag sieben dämmert es dann auch Daniele Negroni: "Weil sie hinter der Kamera sitzen, glauben sie, dass sie am längeren Hebel sitzen." Es ist einer dieser Momente, in denen Geschichte greifbar scheint: Da ist ein junger Mann so kurz vor der Erkenntnis - und scheitert dann doch grandios.

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