RTL-Dschungelcamp: Tag neun:Positiver Urintest bei Thorsten Legat

Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!; RTL-Dschungelcamp, Thorsten Legat bei der Dschungelprüfung

Sonja Zietlow sagt: "Endlich! Du hast die ganze Zeit gewartet, dass du für die Familie für Essen sorgen kannst." Thorsten Legat antwortet: "Das ist meine Prognose." Das haut sprachlich ausnahmsweise fast hin.

(Foto: RTL / Stefan Menne)

Tag neun im australischen Busch: Superheld "Testhorsteron" taucht ab. Ricky tut sich selbst leid. Und Jenny Elvers darf zu ihrer Mama ins Hotel.

TV-Kritik von Johanna Bruckner

Das ist passiert: Fataler Ärztepfusch im australischen Busch! Camp-Senior Rolf Zacher klagt über Schmerzen in der Brust. Möchtegern-Doktor Ortega - wir erinnern uns: "Ich wollte ja eigentlich, Ding, Medizin studieren, Gentechnologie" - legt Hand auf und diagnostiziert: "Dein Herz hört sich so an, als ob es keinen richtigen Takt hätte." Also schleppt sich der Patient ins Dschungeltelefon und ruft den nächsten Quacksalber an die Brettstatt: Arztdarsteller Doktor Bob. Damit ist Zachers Schicksal besiegelt.

Jürgen weint: "Von Rolf konnte ich mich verabschieden, von meinem Vater nicht. Das ist eine Situation, die du nie wieder gut machen kannst." Menderes weint - Helena macht es noch schlimmer: "Komm, ich bin doch auch noch da." Und Moderatorin Sonja Zietlow sagt: "Rolf ist jetzt an einem besseren Ort: im 'Hotel Versace'". Auf dem Weg in den Komforthimmel spricht der Ausgeschiedene seine letzten Worte: "Wenn man 'ne Weile so zusammen ist, das wird Liebe, da kannste nichts machen."

Das nicht: "Um es mit Putin zu sagen: Demokratie funktioniert nicht." Sagt Moderatorin Zietlow und meint das überraschende Ende für David Ortega am Vortag. Der nimmt sein Schicksal an: "Dieser Moment, wenn du gehst, ist auch bestimmt und dagegen sollst du dich nicht wehren." Zur Sicherheit an dieser Stelle: Nein, es immer noch niemand gestorben. Im Gegenteil, der Biologe aus Leidenschaft erfreut sich beim Auszug an den kleinen Dingen des Lebens: "Schön auch die Brücke, viel hochwertiger als die drüben." Die Bäume seien zahlreicher als in Deutschland, exotischer und so rein. Und dann ist ja auch noch die Blüte, die David im Camp zurückgelassen hat: Natha-Lilie Volk. Zum Abschied gab es ein Versprechen: "Ich muss noch mal draußen mit dir reden, eigentlich echt guter Zufall."

Frech im Spiel, Glück in der Liebe - läuft beim selbsternannten Rückwärts-Dschungelkönig. Wenn da nur nicht die Neider wären. Sophia Wollersheim fragt sich, "warum die Zuschauer David raus gewählt haben. Ging der denen auch so auf den Sack wie mir?"

Gesprächsthema am Lagerfeuer: Weicheier und gerührte Eier. Helena Fürst arbeitet mit Menderes Bağcı die gestrige Dschungelprüfung auf, in der sie von Mitcamper Ricky Harris zusammengebrüllt wurde: "Was für 'n Schwätzer, über 'ne Brücke kann ich auch laufen." Menderes Bağcı ärgert, dass er Jenny Elvers und Sophia Wollersheim nicht zur Schatzsuche begleiten darf. Weder Jenny ("Oh wein doch!") noch Sophia ("Du hast keine Möpse") zeigen Mitleid. Und der selbsternannte "Buhmän" Ricky ist unzufrieden, dass er zur Camp-Schlange gewählt wird und weint deswegen ein bisschen im Dschungeltelefon.

Fehlt nur noch die Sache mit dem Straußenei, das David Ortega und Nathalie Volk bei der vergangenen Schatzsuche erspielt hatten. Jürgen Milski träumt seit Tagen von Rührei, doch als es sich dann endlich soweit ist, entgleitet dem Schussel die Schüssel. Sonja Zietlow kommentiert: "Da zeigt David endlich mal Eier - und was macht Jürgen? Lässt sie fallen."

Lästerobjekt der Moderatoren: Bert, "das Brot", Wollersheim, der in Düsseldorf mehrere Bordelle betrieb, bevor gegen ihn wegen Betrugsverdachts ermittelt wurde. Sonja Zietlow diagnostiziert als Folge ein Defizit bei dessen Ehefrau Sophia: mangelndes Zeitgefühl. "In den Wollersheim'schen Beschlafungszentren dauert eine Stunde nur 45 Minuten." Seit ihr Mann eine Zeitlang im Knast saß, weiß Sophia im Übrigen den Wert der Dinge wieder wertzuschätzen - das fällt ihr ausgerechnet beim Genuss einer Banane ein. Manchmal ist der Job der RTL-Redakteure fast zu einfach.

"Dann geh' doch ins Hotel zu deiner Mama!"

Wer muss in die Dschungelprüfung "Höhlenqualen"? Thorsten Legat sagt: "Zur heutigen Dschungelprüfung wähle ich Thorsten Legat, also mich selber." Und so kommt es. Für den Ex-Fußballer geht es in ein Höhlensystem, das nicht nur mit Wasser, sondern auch mit allerlei Getier gefüllt ist. Die Prüfung hält nicht, was der Name verspricht: Das Spannendste sind die Horrorfilm-Trommeln, die RTL erklingen lässt. Der 47-Jährige ertaucht neun von neun Sternen und ist danach fix und fertig - der selbst auferlegte Druck war einfach zu viel.

"Früher ham se immer zu mir gesagt, ich wär 'nen Versager. Aber jetzt nicht mehr", sagt Thorsten. Und dann weint er herzerweichend. "Mein Vater hat mich gedrillt, keine Angst zu haben. Und bei sowas kommt das alles wieder hoch." Da ist man fast froh, dass zurück im Camp wieder alles beim Alten ist: "Aufstehen, ihr Pisser, alle!", ruft der siegreiche Prüfling. Testhorsteron is back. (Der Pisser ist im Übrigen ein anderer, siehe "Legat des Tages".)

Bester Satz (Legat-bereinigt): "Wenn man sechs Stunden mit Kakerlaken und ihren Exkrementen verbringt, dann imprägniert sich das in die Klamotten und so riecht man auch." (R.I.P. David Ortega)

Legat des Tages: "Ich hab da ins Becken noch mal Pipi gemacht, das sollen sie ruhig wissen, ich hatte so Muffe." (Gesteht Thorsten Legat seinen Mitcampern nach der Dschungelprüfung. Brigitte Nielsen sagt: "Ach du Scheiße." Soweit ging es glücklicherweise nicht.)

Tattoomotiv des Tages: Che Guevara. Den trägt Thorsten Legat auf dem Schulterblatt. Warum, erklärte er einmal in einem Interview: "Che Guevara war ein Rebell, ein Kämpfer für sein Land. Das will ich auch sein. Ich will den Schwachen helfen. Das ist im Fußball genauso, da muss man den schwachen Gegner auch aufbauen." Der von ihm trainierte FC Remscheid steht in der Landesliga-Tabelle aktuell auf Platz 16. Ob Che Guevara der Tattoo-Trend 2016 wird, sei also dahingestellt. Andererseits wurde das Arschgeweih ja auch nicht groß, weil es so viel Sinn ergeben hätte.

Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!; RTL-Dschungelcamp, Thorsten Legat bei der Dschungelprüfung

Sehen wir auf diesem Rücken das nächste Arschgeweih?

(Foto: RTL / Stefan Menne)

Wer ist raus? Jenny Elvers muss als Zweite das Camp verlassen. Was sagt man zu so einer Niederlage? Klar: Ich freu mich so! / Ich wollte überhaupt nicht Dschungelkönigin werden. / Ich kann's kaum erwarten, draußen wartet meine Mutter. Moderatorin Zietlow findet die richtigen Worte: "Bitteschön, dann geh' doch ins Hotel zu deiner Mama!"

Niveau oder Nivea?

Nirwana. Mögen sie in Frieden ruhen. Oder eben im "Hotel Versace".

"Ich bin ein Star - holt mich hier raus!" Das passiert im RTL-Dschungelcamp

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