„Rosenthal“ im ZDF:Als das Unterhaltungsfernsehen schwarz trug

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Subtiles Gedenken: Hans Rosenthal  (Florian Lukas) bei der „Dalli Dalli“-Sendung am Jahrestag der Pogromnacht. (Foto: Ella Knorz/ZDF)

Der Film „Rosenthal“ erzählt von der deutschen Geschichtsverdrängung – und von einem jüdischen Moderator, der sich subtil dagegen auflehnt.

Von Holger Gertz

Lange war der 9. November in der alten Bundesrepublik kein besonderes Datum. Jedenfalls gedachte man nicht öffentlich der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, als die Nazis Synagogen, jüdische Friedhöfe und Geschäfte niederbrannten, als sie jüdische Mitbürger umbrachten und in Konzentrationslager verschleppten. Die Reichspogromnacht war ein Dammbruch, das Signal zum größten Völkermord in der Menschheitsgeschichte. Aber es dauerte ewig, bis die Erinnerungskultur im Nachkriegsdeutschland sich so weit entwickelt hatte, dass der staatlich angeordnete Terror dieses 9. November nicht mehr beschwiegen wurde. Erst 1978, zum vierzigsten Jahrestag, gab es in der Bundesrepublik mehrere nennenswerte Veranstaltungen, etwa eine Ausstellung im Historischen Museum in Hannover. Und Helmut Schmidt hielt am 9. November 1978 in der Kölner Synagoge die erste Gedenkrede eines Bundeskanzlers zur Reichspogromnacht.

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