Bundestagswahl 2025So nett kommen wir nicht mehr zusammen

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Daumen hoch: Bundeskanzler Olaf Scholz mit den Wolter-Zwillingen Benjamin (links) und Dennis (rechts) im „World Wide Wohnzimmer“.
Daumen hoch: Bundeskanzler Olaf Scholz mit den Wolter-Zwillingen Benjamin (links) und Dennis (rechts) im „World Wide Wohnzimmer“. (Foto: Felix Görgens/Joyn)

Um bei jungen Wählerinnen und Wählern zu punkten, ziehen die Kandidaten von Podcast zu Twitch-Stream. Doch gibt es da so was wie kritische Fragen?

Von Marie Gundlach

Als Robert Habeck den Raum betritt, läuft auf dem Bildschirm gerade eine Stern-TV-Doku von 1996 über die schlechteste Fußballmannschaft Deutschlands (sehr empfehlenswert). Ein junger Moderator, Günther Jauch, hat da eben erklärt, dass man die zwei schlechtesten Fußballmannschaften Deutschlands ausfindig gemacht habe und sie nun in einem Finale ausspielen lasse, wer der weniger schlechte Schlechteste ist. Ein bisschen so, wie die Kanzlerkandidaten Olaf Scholz, Friedrich Merz und Robert Habeck nun kurz vor der Bundestagswahl durch die Medien ziehen und versuchen, wenigstens nicht der unbeliebteste Unbeliebte zu sein. Nachdem US-Präsident Trump vorgemacht hat, wie viel Öffentlichkeit Auftritte in großen Podcasts bringen, sind auch die deutschen Kandidaten in auffällig vielen Unterhaltungsformaten zu sehen und zu hören – offenbar in der Hoffnung, junge Wählerinnen und Wähler noch schnell von sich zu überzeugen. Obwohl es in der Migrationsdebatte im Bundestag inzwischen ganz neue Zusammenschlüsse und Zerwürfnisse gibt, wirkt das in den Podcasts und Streams bislang wie ein richtiger Wohlfühlwahlkampf.

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