Der langjährige ZDF-Chefredakteur Reinhard Appel ist tot. Appel starb am Sonntag im Alter von 84 Jahren, wie das ZDF in Mainz mitteilte. ZDF-Intendant Markus Schächter würdigte Appel als "eine der wichtigsten journalistischen Persönlichkeiten in der Nachkriegsgeschichte der deutschen Publizistik".
Von 1976 bis zu seinem Ausscheiden 1988 war Appel Chefredakteur des Senders. Auch danach war er bis 1991 regelmäßig als Moderator zu sehen. Appel wurde 1927 in Königshütte in Oberschlesien geboren. Nach 28 Jahren als Zeitungskorrespondent wurde er 1963 als Moderator der ZDF-Sendung Journalisten fragen - Politiker antworten und später Bürger fragen - Politiker antworten bekannt. Er moderierte im ZDF auch die sogenannten Elefantenrunden mit amtierenden Bundeskanzlern und ihren Herausforderern sowie Bürgersendungen mit allen Bundespräsidenten.
1973 wechselte Appel dann für drei Jahre als Intendant zum Deutschlandfunk, bevor er als Chefredakteur zum ZDF zurückkehrte. Auf seine Ideen gehen nach Angaben des Senders unter anderem das heute journal und das Wirtschaftsmagazin Wiso zurück. Auch nach seinem Ausscheiden als Chefredakteur 1988 moderierte Appel bis 1991 weiter die ZDF-Gesprächsrunde, die ihn bekannt gemacht hatte. Als Hörfunkbeauftragter von ARD und ZDF betreute er ab 1992 den ehemaligen Ostberliner Deutschlandsender-Kultur, der mit dem Kölner Deutschlandfunk und RIAS Berlin im bundesweiten Deutschlandradio aufging, das 1994 seinen Sendebetrieb aufnahm. Appel wurde unter anderem mit dem Adolf-Grimme-Preis und mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet.