Wahl der neuen Intendantin:Drei Kandidatinnen für den RBB

Wahl der neuen Intendantin: Wer wird die nächste Chefin beim RBB? Das wird sich bald entscheiden.

Wer wird die nächste Chefin beim RBB? Das wird sich bald entscheiden.

(Foto: Carsten Koall/dpa)

Unter den Bewerberinnen sind eine ehemalige Regierungssprecherin, eine einstige Vodafone-Managerin und eine ARD-Chefredakteurin. Es könnte bei der Wahl aber auch noch eine vierte Kandidatin geben.

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) lässt drei Kandidatinnen ins Rennen um den Intendantinnenposten gehen. Eine Findungskommission des öffentlich-rechtlichen Senders hat Ulrike Demmer (50, von 2016 bis 2021 stellvertretende Sprecherin der vergangenen schwarz-roten Bundesregierung), Heide Baumann (50, zuletzt Mitglied der Geschäftsführung von Vodafone Deutschland) und Juliane Leopold (40, seit 2019 Chefredakteurin Digitales von ARD-aktuell) aus den Bewerbungen ausgewählt.

Die Wahl ist für den 16. Juni vorgesehen. Zuvor können sich die drei Frauen an diesem Donnerstag in der Sitzung des Aufsichtsgremiums Rundfunkrat sowie danach am 12. Juni der Belegschaft des krisengeschüttelten RBB vorstellen. Der unabhängige Rundfunkrat, der sich aus Vertretern gesellschaftlicher Gruppen zusammensetzt, trifft anschließend die Wahl.

Unklar bleibt bislang weiterhin, ob die derzeitige Interims-Intendantin Katrin Vernau noch als Kandidatin ins Rennen kommt. Sie bewarb sich selbst nicht im offiziellen Verfahren, ließ aber in Interviews und öffentlichen Aussagen durchblicken, dass sie den Job weitermachen würde.

Die Wahl einer neuen Intendantin ist notwendig geworden, weil der RBB im Sommer 2022 in eine tiefe Krise stürzte. Es kamen Vorwürfe der Vetternwirtschaft und der Verschwendung gegen die damalige Intendantin Patricia Schlesinger und den Senderchefaufseher Wolf-Dieter Wolf auf. Schlesinger wurde fristlos entlassen. Sie und Wolf wiesen die Vorwürfe zurück. Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin ermittelt, solange gilt die Unschuldsvermutung.

Im Herbst übernahm inmitten der Krise die WDR-Managerin Vernau für eine Interimszeit den Sender. Seither arbeitet das Haus an der Aufarbeitung des Skandals und steht vor einem Millionen-Einsparprogramm.

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