2,15 Millionen Euro muss der Rundfunk Berlin-Brandenburg mittlerweile für Anwaltskosten zur Aufklärung der Krise des Senders aufbringen. Das teilte die RBB-Intendantin Katrin Vernau ihrer Belegschaft am Mittwoch mit. Die Summe teile sich wie folgt auf: 1,4 Millionen Euro habe man inzwischen für die Kanzlei Lutz Abel ausgegeben, die mit der immer noch nicht abgeschlossenen Compliance-Untersuchung betraut ist. 195 000 Euro für die auf Wirtschafts- und Steuerstrafrecht spezialisierte Kanzlei Krause & Kollegen, 483 000 Euro für die wirtschafts- und arbeitsrechtliche Kanzlei Morgen & Partner, für die Medienrechtskanzlei Schertz Bergmann rund 13 400 Euro sowie 5700 Euro für Anwälte der Kanzlei Loh.
"Damit liegen wir mittlerweile bei mehr als 2 Millionen Euro", so Vernau. Sie könne "nur hoffen", dass der Abschlussbericht der Untersuchung von Lutz Abel "tatsächlich bald vorliegt - und uns sowohl in der Aufklärung wie auch bei den arbeitsrechtlichen Verfahren dienlich ist".
Die Anwaltskosten für die Aufklärung des Skandals um die ehemalige Intendantin Patricia Schlesinger haben sich für den öffentlich-rechtlichen Sender damit erneut erheblich erhöht. Erst Ende April gab der RBB auf Anfrage der SZ einen Stand von 1,87 Millionen Euro für alle beauftragten Kanzleien aus.
Der RBB führt mehrere arbeitsrechtliche Prozesse mit ehemaligen Führungskräften des Senders, unter ihnen auch Patricia Schlesinger. Ebenso ist der Sender in die Ermittlungen der Generalstaatsanwaltschaft Berlin eingebunden. Auch der bereits mehrmals hinausgezögerte Abschluss der externen Compliance-Untersuchung sorgt für steigende Kosten. Die Kanzlei Lutz Abel soll die Ergebnisse ihrer Arbeit nun am 30. Juni abgeben.