Studie über DiskriminierungEs sind nicht nur Rowdys

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Am 19.2.2024 versammelten sich in München 650 Menschen, um am 4. Jahrestag der Opfer des rassistischen Terroranschlags in Hanau zu gedenken. Außerdem wurde gegen institutionellen Rassismus in der Polizei und Polizeigewalt demonstriert.
Am 19.2.2024 versammelten sich in München 650 Menschen, um am 4. Jahrestag der Opfer des rassistischen Terroranschlags in Hanau zu gedenken. Außerdem wurde gegen institutionellen Rassismus in der Polizei und Polizeigewalt demonstriert. (Foto: leo.fge/SZ Photo)

Rassismus in Deutschland werde von Medien zunehmend thematisiert und explizit benannt, lobt eine Studie. Allerdings üben die Verfasser auch Kritik – und zitieren einige Beispiele aus der SZ.

Von Ronen Steinke

Als zu Beginn der 1990er-Jahre in Deutschland Flüchtlingsheime brannten und Anwohner applaudierten, war in Medien anfangs noch viel von „Rowdys“ und „halbstarken Lümmeln“ die Rede, die sich nun mal leider nicht unter Kontrolle hätten. So konnte man in der Süddeutschen Zeitung nach der tagelangen Gewaltserie in Rostock-Lichtenhagen lesen, „die rechtsextremistischen Überfälle“ würden „vielfach aus einer lokalen, spontanen und nicht selten mit erheblichem Alkoholkonsum verbundenen Motivation heraus begangen“ (18. September 1992). Bei dem Brandanschlag auf ein Wohnhaus in Solingen, bei dem Täter fünf türkischstämmige Menschen töteten, spielten auch „Alkohol und momentaner Frust“ eine Rolle, hieß es in der SZ (7. Juni 1993).

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