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Der WDR-Radiosender Eins Live ist in NRW eine große Nummer. Seine Preisverleihung "Eins Live Krone" aber gerät zur Nabelschau mit den immer gleichen Siegern - und Lena.
Als der Radiosender Eins Live in der Nacht zu Freitag zum elften Mal die "EinsLive Krone" feierte und mit einer Gala-ähnlichen Veranstaltung in der Bochumer Jahrhunderthalle den "einzigen deutschen Radiopreis" an den "Künstler des Jahres" verlieh, fühlte sich der Fernsehzuschauer ein wenig verlegen: Radio macht Fernsehen, Publikum macht Preis - und am Ende gewinnen immer dieselben. Ist das die Linie, die für ein jährliches Format noch taugt?
Text: Ruth Schneeberger
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Gewonnen haben jedenfalls die üblichen Verdächtigen: Fettes Brot wurden diesmal nicht nur als "Beste Band", sondern auch noch als "Bester Live Act" ausgezeichnet - die Hamburger Jungs haben die Krone in den vergangenen Jahren schon drei Mal in Empfang genommen und erinnerten praktischerweise ihre jungen Fans mit einem Medley ihres ersten Erfolgshits "Jein" und ihrer aktuellen Single "Amsterdam" daran, dass sie schon 1996, als Mami und Papi der über den Preis abstimmenden Junghörer selbst noch jung waren, schon groß im Geschäft waren. Bei der "Eins Live Krone 2009" waren sie noch sehr selbstironisch in Rentnerkostümen aufgetreten - mit einer Kinderband im Hintergrund. Diesmal musste eine abgeschwächte ältere-Leute-Kostümierung herhalten. Fantastischerweise ...
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... gab es auch ein Wiedersehen mit den Fantastischen Vier, die 1992 mit ihrem Hit "Die da" deutschen Hip Hop populär machten. Sie erhielten nun die Krone für das "Beste Album" mit dem Titel "Für dich immer noch Fanta Sie" - nachdem sie in den vergangenen Jahren schon zweimal ausgezeichnet wurden, unter anderem mit dem "Sonderpreis" für ihr "Lebenswerk". Bei der Preisübergabe beschwerten sie sich auch sogleich darüber, dass aus der übergebenen Krone zwar kein Zacken gebrochen, sie aber wohl nicht ganz fachmännisch hergestellt worden sei, denn sie sei defekt. "Ja, das machen bei uns die ..." beeilte sich Eins-Live-Moderator Michael Imhof, seinen angefangenen Satz schnell wieder abzubrechen. Denn Radio ist ja nicht Fernsehen. Jedenfalls nicht ganz, denn eine junge Dame, die man vor allem aus dem TV kennt, wo sie aber nun schon eine zeitlang nicht mehr so oft zu sehen war, hatte hier noch mal ihren gewohnt großen Auftritt:
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Eurovision-Song-Contest-Gewinnerin Lena Meyer-Landrut jubelte dann auch gleich über zwei Preise: den für die "Beste Künstlerin" und den für die "Beste Single" - und plauderte auf der Couch mit den Eins-Live-Moderatoren Imhof und Olli Briesch und mit den Unser-Star-für-Oslo-Moderatoren Sabine Heinrich und Matthias Opdenhövel noch einmal über den "besonderen Moment" ihres Sieges und ihren Weg zum Erfolg. Dabei stellte sie in Aussicht, dass sie beim nächsten Song-Contest für alle Länder singen werde - in unterschiedlichen Outfits. Comedy ...
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... wird traditionell bei Eins Live fast genauso groß geschrieben wie Musik, weshalb zu den Ausgezeichneten auch "Uwe Wöllner" gehörte, die Kunst-Figur des Entertainers und Schauspielers Christian Ulmen. Er bekam den Preis für die "Beste Comedy" von einer "lebenden Krone (Im Bild im Hintergrund) überreicht - und widmete ihn seiner "qualvoll verstorbenen Mutter". Während die Hörer des Radiosenders bis kurz vor der Preisverleihung dazu aufgerufen wurden, über die Musikpreise selbst abzustimmen, werden der Preis für die beste Comdey und der Sonderpreis von der Eins-Live-Redaktion vergeben. Und der Sonderpreis ging an ...
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... Entertainer und Moderator Stefan Raab für seine "Verdienste als Entertainer und Musikproduzent". Die Laudatio hielt Helge Schneider, den Raab im Gegenzug als "größten deutschen Comedian" bezeichnete. Der las zunächst seinen Einkaufszettel vor und würdigte dann Raabs Biographie: "Geboren als Sohn, war er der erste Reiche der Straße", stolperte er schön schräg durch die Laudatio, "und dann zog es ihn erst mal zum Zahnarzt". Inzwischen zähle er "zu den einzigen Typen, der Hubschrauber fliegt und dabei häkelt". Anschließend stimmte Raab gutgelaunt in ein fröhliches "Telefonmann" mit ein. Ohne diesen Höhepunkt der Show ....
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... wäre die Sendung eher eine Nabelschau gewesen, in der die Moderatoren vor und nach der Sendung immer wieder darauf pochen mussten, wie einzigartig dieser Preis sei. Und damit bei ihren Interviewpartnern je nach Partypegel überschwängliche Begeisterung bis Verlegenheit auslösten. Die Newcomer von Laserkraft 3D jedenfalls, die mit ihrer Single "Nein, Mann!" beim jungen Publikum als Aufsteiger des Jahres gelten, wurden zwar in der Kategorie "Beste Single" nominiert und durften auch bei der Aftershowparty auftreten. Die Preise aber schienen für die Altbewährten und die "Größen" des Showgeschäfts reserviert zu sein. Was bei einem Publikumspreis wiederum die Frage aufwirft, wie jung das Publikum des jungen WDR-Senders eigentlich noch ist.