Wilde Zeiten
Sechs neue Hörspiele, alle von Frauen inszeniert, bringen einem den Schriftsteller Georges Simenon jenseits der Maigret-Krimis nahe, beginnend mit Die Phantome des Hutmachers (NDR Info, Sonntag, 21.05 Uhr). Nachdem der Elena-Ferrante-Bestseller Meine geniale Freundin als Fernsehserie adaptiert wurde, schiebt der BR nun noch eine vierteilige Hörspiel-Fassung nach (Bayern 2, sonntags, 15.05 Uhr). Von Teenagern erzählt auch Lukas Derycke im Hörspiel Wild, und wie sie in den Winkeln deutscher Landschaft vergeblich nach Wildnis suchen (WDR 3, Sonntag, 19.04 Uhr). Durchaus wüst geht es zu in Kathrin Rögglas Bauernkriegspanorama, das einige Ähnlichkeiten hat mit der Gegenwart (HR 2, Samstag, 23 Uhr).
Feinde der Demokratie
Von einer Mehrheit im Westen ist sie bis heute nicht gelitten: Um Kunst aus der DDR und ihre Reputation dreht sich Sylvie Kürstens Feature (WDR 3, Samstag, 12.04 Uhr). Dem Rassismus in Opern geht Dagmar Penzlin in der Musikszene nach (DLF, Dienstag, 22.05 Uhr). Christian Buckard und Daniel Guthmann schildern, wie die Weltgesundheitsorganisation Im Spannungsfeld der Großmächte steht (SWR 2, Mittwoch, 22.03 Uhr). Vom Aufstand in Belarus berichtet Inga Lizengevic: "Wir haben uns vor diesem Sommer nicht gekannt" (DLF, Dienstag, 19.15 Uhr).
Ausgang offen
Eine tolle Satire von Moritz Geiser: Die Universität des Scheiterns (WDR 3, Donnerstag, 19.04 Uhr). Hingegen eine schmerzliche Realgroteske: Alles kann passieren in diesem Hörspiel, weil die Politiker Matteo Salvini, Viktor Orbán, Jarosław Kaczyński und Heinz-Christian Strache Wahrheit neu definieren (Bayern 2, Freitag, 21.05 Uhr). Von echtem Erkenntnisinteresse geleitet war der Entdecker Mungo Park. Um ihn kreist der Hörspiel-Fünfteiler Wassermusik von T. C. Boyle (NDR Kultur, mittwochs, 20.05 Uhr).