Hörfunktipps:Was läuft im Radio?

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Elizabeth Bennet verliebt sich in den hübschen, aber charakterlich zweifelhaften Darcy: Maeve Metelka und Alexander Fehling im Hörspielstudio. (Foto: Thomas Ernst/HR)

In den besten Sendungen an Ostern geht es um erwachsene Kassettenkinder, wagemutige Teenager-Helden und die Suche nach Mr. Perfect.

Von Stefan Fischer

Stolz und Vorurteil

Hörspiel, HR 2, Karsamstag, 14.04 Uhr

Mr. Bennet ist die Ruhe selbst - was seine Frau nicht selten fassungslos macht. Josef Ostendorf und Dagmar Manzel sind ein köstliches Paar in Kai Grehns dreiteiliger Hörspielinszenierung von Jane Austens Liebes- und Entwicklungsroman. Es geht um alles für die Bennets. Denn den Familiensitz wird im Falle von Mr. Bennets Tod ein entfernter Verwandter erben, und so ist es doppelt wichtig, die fünf Töchter gut zu verheiraten. Vor allem die Mutter schaut sich nach geeigneten Männern um, die Töchter wiederum haben jeweils ihren eigenen Kopf - und dann braucht es stets noch einen Plan, um zu bekommen, was man möchte. Es geht also hoch her in der Gesellschaft rund um Longbourn (weitere Teile: Ostersonntag und -montag, jeweils 14.04 Uhr; auch DLF Kultur, Ostersonntag und -montag sowie 24.4., jeweils 18.30 Uhr).

Der Ritt nach Narnia

Kinder-Hörspiel, SWR 2, Ostersonntag, 14.05 Uhr

Für einen Prinzen gehalten zu werden, muss nicht unbedingt das Schlechteste sein. Doch für Shasta, einen armen Fischerjungen, hat das fatale Folgen. Im dritten Teil der Chroniken von Narnia - die Hörspielfassung des zweiten Teils, Der König von Narnia, ist noch in der ARD-Audiothek zu hören - flieht der Bub mit dem sprechenden Pferd Bree aus seiner Heimat, unterwegs trifft er auf ein Mädchen, Aravis, das einen ähnlichen Plan, jedoch einen anderen Hintergrund hat und ebenfalls eines der wundersamen Pferde reitet. Beide wollen sie nach Narnia. Auf einer Zwischenstation in der Stadt Tashbaan entdecken sie die Kriegspläne des dortigen Herrscherhauses, gerichtet gegen das Archenland und gegen Narnia. Plötzlich geht es für die beiden Teenager nicht mehr allein darum, ihre eigene Haut zu retten (Teil 2: Ostermontag, 14.05 Uhr).

Wolfgang - Ein Leben auf 20 000 Kassetten

Radio-Feature, WDR 3, Karsamstag, 12.04 Uhr

Der Autor dieses Features, Christian Collet, ist Hörfunkarchivar beim RBB. Er ist vor einiger Zeit auf einen bemerkenswerten akustischen Schatz gestoßen: Der im vergangenen Jahr gestorbene Wolfgang Seelbinder, Jahrgang 1938, ein Berliner Bankangestellter, hat auf manische Art sein Leben mitgeschnitten: Gespräche, Telefonate, Kulturveranstaltungen, seine Urlaubsreisen, auch Radio- und TV-Sendungen. Collets primäre Aufgabe ist es, unter den Aufnahmen relevante Sendungen zu entdecken, die der Rundfunk selbst nicht mehr in seinen Archiven gespeichert hat. Ein Nebenprodukt ist diese Sendung, die mithilfe der Mitschnitte Seelbinder nahekommt, sein merkwürdiges Verhältnis zu seiner in Norwegen aufwachsenden Tochter erforscht, seine Freuden und Nöte, seine Lebenshaltung.

Mein lieber Wolf - Meine lieben fernen Mädels

Hörspiel, MDR Kultur, Ostermontag, 18 Uhr

Die Schauspielerin Ellen Hellwig spielt sich selbst in Anne Osterlohs Hörspiel - es ist eine Nebenrolle in ihrer eigenen Familiengeschichte. 2010 hat sie Briefe gefunden, die sich ihre Eltern nach dem Zweiten Weltkrieg geschrieben hatten, während sie sieben Jahre lang, bis 1952, voneinander getrennt waren. 1946 ist Hellwig in Norwegen zur Welt gekommen und vorerst ohne Vater aufgewachsen. Der war Wehrmachtsoffizier, all zu lange überzeugt vom Endsieg, auch als Kriegsgefangener in Norwegen. Dort, im Lager Asen, heiratet er eine Norwegerin. Als er entlassen wird, kehrt er zurück in seine sächsische Heimat. Seiner Frau wird unterdessen als Verräterin die norwegische Staatsbürgerschaft entzogen, sie muss um ihr Aufenthaltsrecht kämpfen. Die Briefe erzählen von einem kruden Ringen um Normalität.

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