Drei Frauenleben
Berichte, Erinnerungen und Mutmaßungen zum Tod Ingeborg Bachmanns in Rom verdichtet Susanne Ayoub zu ihrem Hörspiel Die Verbrennung, mit Andrea Clausen, Gerti Drassl, Pippa Galli, Nikolaus Kinsky (Bayern 2, Sonntag, 15.05 Uhr). Eine gebrochene Frau steht im Zentrum von Simone de Beauvoirs Hörspiel - die Titelfigur hat sich in ein bürgerliches Rollenmuster gefügt und dafür auf ihre Selbstverwirklichung verzichtet. Nun steht sie, von ihrem Mann verlassen, gescheitert da (DLF Kultur, Sonntag, 18.30 Uhr). Voll lebensfreudiger Hoffnung indes ist die junge Hauptfigur in Françoise Sagans Bonjour Tristesse, von Ulrich Lampen im vergangenen Jahr als Hörspiel inszeniert (SR 2, Sonntag, 17.04 Uhr).
Politische und soziale Brisanz
Im August 2019 wurde der Georgier Selimchan Changoschwili in Berlin von einem Russen getötet. Das Gericht, das den Täter verurteilt hat, hatte festgestellt, dass er für eine Elitetruppe des Geheimdienstes arbeitet, und von Staatsterror gesprochen. Thomas Franke und Silvia Stöber schildern in ihrem Feature Mord im Tiergarten die politische Brisanz (DLF, Dienstag, 19.15 Uhr). In dem Nachtstudio-Essay Zami - Eine neue Schreibweise meines Namens verhandelt Audre Lorde ihre Rolle als lesbische Schwarze in New York ab den Fünfzigerjahren (Bayern 2, Dienstag, 20.05 Uhr).
Geschichten aus Hochhäusern
Als genauer und kluger Beobachter sozialer Strömungen erzählt Paul Plamper in seinem dreiteiligen Hörspiel Das Hochhaus, wie die Stimmung in einer noblen Wohnanlage kippt und das Leben dort zur Hölle wird (1Live, donnerstags, 23 Uhr). Geschichten über die Marotten der Bewohner eines Mietshauses erzählt Karl-Heinz Bölling in seinem Hörspiel Irgendein Briefträger - denn dieser Mann kann eines Tages einfach das Briefgeheimnis nicht mehr wahren (DLF Kultur, Mittwoch, 22.03 Uhr).