Die deutsche Mannschaft ist ausgeschieden, aber der Ball rollt weiter, und wir ziehen eine vorläufige Bilanz der Berichterstattung über diese Weltmeisterschaft und das Land, in dem sie stattfindet. "WM der Schande", "Turnier der Scheinheiligen", Boykott-Aufrufe: Die Empörung über die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar war und ist groß. Und tatsächlich gibt es viele Gründe, das Austragungsland zu kritisieren, wegen Ausbeutung von Arbeitsmigranten oder Homophobie. Auch die Medien waren voll von diesem Spagat zwischen Fußballbegeisterung und dem Verweis auf Menschenrechtsverletzungen.
Doch mittlerweile gibt es auch eine Kritik an der Kritik. Warum polarisiert gerade diese WM so sehr? Ist es richtig, Katar das Recht abzusprechen, eine WM auszutragen? Oder ist die Empörung heuchlerisch, zeugt sie von Doppelmoral? Ist sie arrogant und eurozentrisch, gar islamfeindlich? In Russland zum Beispiel, rollte der Ball nach der Annexion der Krim und den Bomben auf Aleppo fast ohne kritische Begleittöne aus den Medien.
Darum geht es in der aktuellen Folge von "quoted. der medienpodcast", in der Dunja Ramadan zu Gast ist, aus dem Politikressort der SZ und dort zuständig für die arabische Welt.
"quoted. der medienpodcast" ist eine Kooperation der CIVIS-Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.
Zum Weiterlesen:
https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/sport/fussball-wm-katar-transparenzblog-e345648/
https://www.dw.com/de/ist-die-kritik-an-der-fu%C3%9Fball-wm-in-katar-rassistisch/a-63903265