Noch immer sei diese oft klischeehaft und negativ - das ergab eine Befragung des mdr vor zwei Jahren. Allerdings habe sich in den vergangenen Jahren einiges gebessert, beispielsweise durch Projekte wie "Baseballschlägerjahre", ein Twitter-Account, auf dem Ostdeutsche ihre Erfahrungen mit rechtsextremer Gewalt in den 90er Jahren schildern. Das bestätigt auch "quoted"-Gast Katharina Warda, Autorin und Soziologin, Tochter einer Deutschen aus Wernigerode im Harz und eines Südafrikaners.
Aber: Schwarze Ostdeutsche seien in den Medien lange unsichtbar geblieben, sagt sie. Dass es Einwanderung gab in der DDR, dass Menschen aus politischen Gründen dorthin kamen oder weil sie Arbeit suchten und dass die ostdeutsche Gesellschaft nicht nur weiß war und ist, spiele in der öffentlichen Wahrnehmung bis heute eine viel zu geringe Rolle.
Ostdeutsche of Colour würden häufig doppelt "missverstanden": Sie seien in den Augen eines Teils der Bevölkerung nicht richtig ostdeutsch, weil nicht weiß, und nicht richtig deutsch, weil ostdeutsch. Ihre Perspektiven, und ihr Kampf gegen rechte Gewalt hätten vor allem durch Social Media endlich mehr Gehör gefunden und sollten auch in Diskursen der klassischen Medien viel mehr stattfinden, fordert Warda.