Protest am "Tag des Sieges" in Russland:"Nein zum Krieg" im russischen Fernsehen

Protest am "Tag des Sieges" in Russland: Kritik am Krieg und an Putin ist in verschiedenen kremltreuen Medien am 9. Mai aufgetaucht.

Kritik am Krieg und an Putin ist in verschiedenen kremltreuen Medien am 9. Mai aufgetaucht.

(Foto: Beata Zawrzel/IMAGO/NurPhoto)

An verschiedenen Stellen tauchen am 9. Mai kriegskritische Botschaften in kremltreuen russischen Medien auf.

Am "Tag des Sieges", dem russischen Feiertag am 9. Mai, sind in einem kremltreuen Medium kritische Artikel über Präsident Wladimir Putin aufgetaucht - und wenig später wieder gelöscht worden. Zu der Protestaktion bekannten sich zwei Redakteure der Online-Plattform Lenta. Nun sei er seinen Job wohl los, sagte der bisherige Leiter der Wirtschaftsredaktion, Jegor Poljakow, dem kritischen Medium Mediazona.

Einer der kurzzeitig veröffentlichten Artikel trug den Titel: "Putin muss gehen. Er hat einen sinnlosen Krieg losgetreten und führt Russland in den Abgrund." Die rund 20 Beiträge begannen mit der Vorbemerkung , dass das Material nicht mit der Führung des Mediums abgestimmt sei. Für ihre Protestaktion hatten Poljakow und seine Kollegin Alexandra Miroschnikowa offenbar bestehende Artikel auf der Seite ausgetauscht.

Auch im russischen Satellitenfernsehen wurden am Montag kriegskritische Botschaften verbreitet, wie auf Screenshots zu sehen ist. Demnach wurden Sender-Menüs so verändert, dass kurz vor Beginn der Militärparade auf dem Roten Platz Slogans zu sehen waren wie: "Das TV und die Behörden lügen. Nein zum Krieg." Wie die Slogans dorthin gelangten, war zunächst unklar. Die Nachrichtenagentur Interfax sprach von Hacking. In Russland drohen durch ein neues Mediengesetz hohe Strafen für angebliche "Falschnachrichten" über die Streitkräfte.

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