Süddeutsche Zeitung

Pressestimmen zu Clausnitz und Bautzen:"Schandfleck" Sachsen, "brandgefährlich"

Der fremdenfeindliche Mob in Bautzen und Clausnitz zementiert das Imageproblem des Bundeslandes - wie ein Blick in die Presse zeigt.

Besonders gnadenlos titelte das Springer-Blatt B.Z.: Die Überschrift "Es wird wieder gejubelt, wenn es brennt" erinnert an schlimmste Zeiten auf deutschem Boden. In der sogenannten Reichspogromnacht am 9. November 1938 hatten Angehörige von SA und SS Synagogen in ganz Deutschland angezündet - zum Teil bejubelt von der örtlichen Bevölkerung.

Auch die Hamburger Morgenpost stellt auf ihrer Titelseite einen möglichen Bezug zum Nationalsozialismus her. Braun war die Kennfarbe der Nazis während der NS-Diktatur.

Der Kölner Express zeigt das schreckverzerrte Gesicht eines Flüchtlingskindes neben der Überschrift "Die Schande". In der Bildunterschrift wird darauf angespielt, dass sogar die sächsische Polizei eher auf Seiten des Mobs zu stehen scheint.

Ähnliches insinuiert die Bild-Zeitung: Mit der Frage "Wer stoppt den Hass-Mob?" deutet das Blatt, dass dies die Polizei offenbar nicht tue.

Auch die linksgerichtete tageszeitung bringt die Worte "Schande" und "Sachsen" in einen unmittelbaren Zusammenhang.

Für die sozialistische Tageszeitung Neues Deutschland ist Sachsen offenbar ein Pulverfass: "brandgefährlich".

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