Preisverleihung:Nadja Uhl und Thomas Thieme gewinnen Goldene Kamera

49. Goldene Kamera ? Party

Die Schauspielerin Nadja Uhl und ihr Ehemann Kay Bockhold freuen auf der After-Show-Party über die Goldene Kamera, die Uhl als 'Beste deutsche Schauspielerin' erhielt.

(Foto: dpa)

Die Verleihung der Goldenen Kamera in Berlin war ein Abend, wie ihn das deutsche Fernsehen liebt: Es regnete Preise, die Moderatoren spielten sich die Bälle zu, Tränen wurden verdrückt und in einem bewegenden Moment gedachten die Gäste eines Großen ihrer Branche.

Der ZDF-Dreiteiler "Unsere Mütter, unsere Väter" ist in Berlin mit der Goldenen Kamera für den besten Fernsehfilm ausgezeichnet worden. Die Deutschen stünden in der Verantwortung, die Erfahrungen aus der Weltkriegszeit weiterzugeben, mahnte Drehbuch-Autor Stefan Kolditz, als er den Preis entgegennahm. Aus diesem Verantwortungsgefühl heraus sei der Film, der die Geschichte von fünf Freunden in den Weltkriegsjahren erzählt, entstanden.

Als beste deutsche Schauspielerin wurde Nadja Uhl mit der Goldenen Kamera geehrt. Sie erhielt den Preis für ihre Rolle in dem Thriller "Operation Zucker". In dem Film spielt Uhl eine Kommissarin, die einen Pädophilen-Ring sprengt. Sie freue sich riesig und wolle sich auch "bei den Zuschauern bedanken, die sich auf dieses schwierige Thema eingelassen haben", sagte die blonde Schauspielerin, die für diese Rolle bereits im vergangenen November mit einem Bambi ausgezeichnet worden war.

Thomas Thieme (65) wurden von der Jury der Programmzeitschrift "Hörzu" zum besten Schauspielern gekürt. Der Theatermann aus Thüringen überzeugte die Jury in Filmen wie "Der Tote im Watt", "Gestern waren wir Fremde" und "Das Adlon". Thieme setzte sich bei der Preisverleihung am Samstagabend in Berlin gegen seine Schauspielkollegen Edgar Selge und Jörg Hartmann durch.

Gedanklich schon auf der After-Show-Party

Beim Nachwuchs-Preis wurde Emilia Schüle überrascht. "Krass!", sagte die 21-Jährige. "Ich war im Kopf schon bei der Party." Modedesigner Guido Maria Kretschmer, Outfit-Experte der Vox-Sendung "Shopping Queen", wurde in der Sparte Unterhaltung geehrt. Danach wurde in der ZDF-Show Horst Lichter zum besten Fernsehkoch gekürt - er war sichtlich gerührt und verdrückte ein paar Tränchen, als er von seiner Trophäe erfuhr.

Matthew McConaughey (44) , der kürzlich für seine Rolle als aidskranker Cowboy in "Dallas Buyers Club" einen Golden Globe holte, wurde als bester internationaler Schauspieler ausgezeichnet. Heike Makatsch hielt die Laudatio auf ihre Kollegin Gwyneth Paltrow (41). Hollywoodstar Diane Keaton bekam ihren Lebenswerk-Preis von Andie MacDowell. "Ich werde auf meine Goldene Kamera gut aufpassen", versprach Keaton (68).

Jurymitglied Iris Berben sagte, es habe viele außergewöhnlich gute Filme gegeben. Sie rief die Branche zu mehr Mut und neuen Formaten auf. Sie zitierte den legendären Showmaster Wim Thoelke: "Man muss nach den Sternen greifen, wenn man die Wolken erreichen will."

Gedenken an Maximilian Schell

Neben der Verleihung der Trophäen legten die Gäste im Saal auch einen Gedenk-Moment für Maximilian Schell ein. Der Schauspieler war in der Nacht zum Samstag im Alter von 83 Jahren gestorben. "Er hat Generationen von Zuschauern in seinen Bann gezogen", sagte Moderator Hape Kerkeling, während ein Bildschirm auf der Bühne ein Foto von Schell zeigte. Fernsehproduzent Dieter Wedel würdigte den Schauspieler, der mit 83 Jahren gestorben war, als "charismatische Persönlichkeit" und "großartigen Typen".

Bereits zum 49. Mal hatte die Fernsehzeitschrift "Hörzu" Künstler aus dem In- und Ausland zur Verleihung der Goldenen Kamera geladen. Erstmals fand die in diesem Jahr von Kerkeling und Michelle Hunziker moderierte Gala auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof statt. Die Jury, die über die Preisträger entschied, setzte sich in diesem Jahr aus den Schauspielern Iris Berben und Til Schweiger, Comedian Martina Hill, Moderatorin Sandra Maischberger, Filmproduzent Nico Hofmann und Mitgliedern der "Hörzu"-Redaktion zusammen. 1200 Gäste waren zu der Show geladen.

Die Goldene Kamera soll es auch dann noch geben, wenn die "Hörzu" von Axel Springer zur Funke Mediengruppe wechselt. Die Genehmigung des Kartellamts für den Verkauf mehrerer Zeitungen und Zeitschriften steht zwar noch aus, und die Essener Funke-Gruppe sagt fast nichts zu dem Deal. Aber dass sie mit dem Traditions-Preis weiter machen will, steht fest.

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