Politik und Medien:Zahlen nach Wahlen

Seit der Bundestagswahl tobt die Debatte darüber, ob die Medien Schuld am Wahlerfolg der AfD tragen. Eine statistische Erhebung soll nun Auskunft geben.

Von Andreas Neukam

Seit der Bundestagswahl tobt die Debatte, ob die Medien Schuld am Wahlerfolg der AfD tragen. Die Hochschule für Politik in München versucht nun gemeinsam mit dem Portal Buzzfeed, sich der Frage empirisch zu nähern. Der Befund: Je häufiger vor der Bundestagswahl über die AfD berichtet worden ist, desto stärker sind zeitversetzt auch die Umfragewerte der Partei gestiegen. Es wurden dafür Suchanfragen nach der AfD bei Google und Google News und die Berichterstattung bei Zeit und Zeit Online ausgewertet. Rückschlüsse auf Ursache und Wirkung ließen sich allerdings nicht ziehen, so die Studienmacher - es bleibt daher offen, ob die AfD bedeutender wurde, weil mehr berichtet wurde oder umgekehrt; eindeutig feststellbar ist nur der zeitliche Zusammenhang. Auch ARD und ZDF haben mit Zahlen auf die Kritik an ihrer Berichterstattung reagiert: Laut einer von ihnen in Auftrag gegebenen Studie schätzen zwei Drittel der Zuschauer die öffentlich-rechtlichen Sendungen vor der Wahl als "eher ausgewogen" ein. Umgekehrt seien nur 19 Prozent der Auffassung, ARD und ZDF hätten "eher einseitig" berichtet.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: