Podcast: "Serial" ist zurück

Mit klimpernder Klaviermelodie kommt eine der am meisten diskutierten Serien zurück. Es geht um einen Soldaten in Taliban-Haft.

Die Serie, über die im Herbst 2014 am allermeisten diskutiert wurde, war eine zum Hören. Serial hieß die zwölfteilige Geschichte über einen realen Mordfall an einer Schülerin in Baltimore, sie war aufbereitet wie ein Werkstattbericht über den Fortschritt der Recherchen, die das Team um Autorin und Sprecherin Sarah Koenig betrieb.

Der Podcast wurde millionenfach heruntergeladen. In Foren werteten Fans jedes Fitzelchen an Information aus, es gab einen Podcast über den Podcast, gerade entsteht eine Fernsehserie über Serial.

Am Donnerstag ist nun also ohne große Ankündigung Folge Eins der zweiten Staffel online gegangen, mit all den vertrauten Versatzstücken: der klimpernden Klaviermelodie zu Beginn, Sarah Koenigs unaufgeregter Stimme und dem Sponsorhinweis für ein E-Mail-Programm, das vor Serial jedenfalls hierzulande niemand kannte.

Im neuen Fall sind viele Fragen ungeklärt

Diesmal geht es um den US-Soldaten Bowe Bergdahl, der fünf Jahre in Taliban-Haft verbrachte und 2014 im Tausch gegen fünf Häftlinge aus Guantánamo freikam. Der Fall wirft bis heute Fragen auf, weil Bergdahl, bevor er gefangen genommen wurde, seinen Stützpunkt in Afghanistan freiwillig verlassen hatte. Er sagt, er habe Aufmerksamkeit auf die planlose Organisation des Einsatzes lenken wollen. Aber stimmt das? Ist Bergdahl Deserteur oder Whistleblower?

Der einzige, mit dem Bergdahl bis jetzt über die Geschichte reden wollte, ist US-Drehbuchautor Mark Boal (Zero Dark Thirty, The Hurt Locker). Aufgezeichnete Gespräche zwischen den beiden sind die Basis für die neue Recherche. Mal sehen, wo sie hinführt. Im Fall aus der ersten Staffel jedenfalls soll bald eine neue Zeugin gehört werden.

Serial, www.serialpodcast.org.