Die Fernsehserie "Game of Thrones" ist selbst für ihre Fans bisweilen schwer zu durchschauen, so schnell, wie in ihr aus Freunden Feinde und aus Helden Schurken werden. Aber es ist nicht zuletzt dieses komplexe Geflecht an Beziehungen - oft erst Staffeln später wieder aufgegriffen oder aufgelöst -, das der Fantasy-Serie ihren besonderen Reiz verleiht. Und dieses Netzwerk aus Liebe und Hass ist ständig in Bewegung. Kaum eine der Episoden vergeht, ohne dass sich Allianzen verschoben haben und die wahren Ziele hinterlistiger Intrigen zum Vorschein kamen. Nun ist die siebte Staffel zuende - und die Geschichte wird dadurch nicht weniger komplex.
Die interaktive Grafik ist ein Versuch, Ordnung in dieses Chaos zu bringen. Sie soll dem Nutzer ermöglichen, den aktuellen Status zu jedem Zeitpunkt der Serie abzurufen, ohne dass er Gefahr läuft, etwas zu erfahren, was er noch nicht wissen möchte - zumindest so lange er den Episoden-Schieberegler nicht zu weit nach rechts schiebt.
Auch dieser Versuch hat allerdings Grenzen. Die Grafik beschreibt nur jene Figuren, die bislang wenigstens einmal eine bedeutende Rolle für die Geschehnisse in Westeros gespielt haben. Komplexere Zusammenhänge wie Scheinallianzen oder widersprüchliche Absprachen sind nicht mehr in einzelnen Beziehungssträngen erkennbar, sondern werden erst aus dem Netzwerk ersichtlich.
Die einzelnen Beziehungskategorien im Überblick
- "ist Elternteil von", "ist Kind von", "ist Bruder/Schwester von": Bezieht sich nicht nur auf biologische Verwandtschaft, sondern auch auf solche Beziehungen, in denen die jeweiligen Figuren diese Rollen füreinander übernehmen - oder glauben, biologisch verwandt zu sein.
- "ist verheiratet mit": Eine Hochzeit im "Game of Thrones" ist lediglich eine rechtliche Beziehung, hat aber, wie die Grafik zeigt, wenig Einfluss darauf, ob sich zwei Figuren lieben oder hassen.
- "liebt": Beschreibt eine Liebesbeziehung, die keineswegs gegenseitig sein muss - und schon gar nicht Voraussetzung für eine Hochzeit ist.
- "ist verbündet mit": Von jahrzehntelanger Freundschaft über kurzfristige Zusammenschlüsse bis hin zu rein zweckmäßigen Bündnissen - all das ist unter dieser Beziehungskategorie zusammengefasst. Zumindest für den Augenblick herrscht zwischen diesen Figuren ein - wenn auch vielleicht wackliges - Vertrauensverhältnis.
- "ist verfeindet mit": Reicht von harmloser Rivalität bis zur tödlichen Feindschaft.
- "wurde schwer verletzt von": Hier geht es um unheilbare, permanente Verletzungen - beispielsweise eine Querschnittslähmung oder ein abgetrenntes Körperteil. Und sicher ein Grund für eine lebenslange Feindschaft.
- "tötete" und "wurde getötet von": Es mag Ehrenkodex der Starks sein, das Richtschwert selbst zu schwingen. Im Falle der anderen Häuser trifft die Schuld an einem Tod aber oft nicht nur den Henker allein. Auch Befehlsgeber und mörderische Intriganten fallen unter diese Beziehungskategorie. Und selbst der Tod ist, wie die Grafik zeigt, in "Game of Thrones" nicht unbedingt endgültig.