Der emeritierte Papst Benedikt XVI. ist tot, diese Nachricht ging am Silvesterabend und den folgenden Tagen durch nahezu alle großen Medien - mit sehr unterschiedlichen Schlagzeilen. Die FAZ schrieb einen Nachruf auf "einen streitbaren Theologen", wie man gleich im Titel klarstellte, Bild wähnte den Ex-Papst in Großbuchstaben "BEI GOTT". Die SZ überschrieb ihren Nachruf mit der wohl zutreffenden Zeile "Ein Mensch". Das Onlinemagazin Queer.de formulierte im Vergleich etwas deutlicher: "Mit Ratzinger starb einer der größten queerfeindlichen Hetzer", lautet der Titel des Nachrufes, der in den sozialen Medien prompt polarisierte. Und nach einer Anzeige ermittelt nun auch die Berliner Polizei gegen das Medium, wegen "Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener". Das bestätigt ein Polizeisprecher auf SZ-Anfrage.
Anzeige gegen Portal "queer.de":Kreuz und queer: Polizei ermittelt wegen Nachrufs auf Benedikt XVI.
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Die Redaktion des Portals queer.de setzte sich schon kritisch mit der katholischen Kirche auseinander, als der Papst noch Johannes Paul II. hieß. Nun bekommt sie erstmals Post von der Polizei.
Von Anna Ernst
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