Olympia-Kolumne:Wenn auch die Herzen galoppieren

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Ein Beispiel aus der Kommentatoren-Disziplin Wortspiel: „Das ist eine Bilderbuchrunde hier von Nickel, der leider nicht die Chance hat, mit dem deutschen Team aus Nickel Gold zu machen.“ (Foto: Rolf Vennenbernd/dpa)

Andere kommentieren, er hingegen dichtet: Kaum ein Sportmoderator wird so gefeiert wie der ARD-Reitbeauftragte Carsten Sostmeier. Zu Recht?

Von Johannes Korsche

Es gibt ja Athleten, die fahren nach Olympia und keiner bekommt das mit. Randsportart, frühes Ausscheiden, keine Berichterstattung. Normalerweise gilt Ähnliches für die Kommentatoren, die durch die Übertragungen führen. Sie fristen ein Dasein wie Kellner in der Sternegastronomie: Essenziell wichtig, aber nahezu unsichtbar. Anders ist das bei einem Kommentator, der in Paris zum achten Mal olympische Wettbewerbe kommentiert: Carsten Sostmeier, ARD-Mann für Reitsportarten. Schon bevor der im Schlosspark von Versailles, wo Pferde um Medaillen reiten, auch nur eine Silbe gesprochen hat, überschlugen sich die Ehrerbietungen: Die Zeit interviewte ihn, der NDR widmete Sostmeiers Schaffen schon im Februar einen Beitrag. Aber: Ist der Hype um ihn gerechtfertigt? Ohren und Augen auf bei den Reitsportentscheidungen am Montag.

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