Olympia-Kolumne "Geschlossene Gesellschaft"Wunderkinder

Lesezeit: 2 Min.

Im Zentrum einer Dopingdebatte: Kamila Walijewa ist 2006 geboren, so steht es im Teilnehmerverzeichnis der Spiele, "Hobbys: Tanzen, Malen, ihr Hund Liova".
Im Zentrum einer Dopingdebatte: Kamila Walijewa ist 2006 geboren, so steht es im Teilnehmerverzeichnis der Spiele, "Hobbys: Tanzen, Malen, ihr Hund Liova". (Foto: dpa)

Die Eisläuferin Kamila Walijewa beim Training, ein flüchtiger TV-Moment. Aber dahinter die alte Geschichte von schutzlosen Sportlerinnen, die immer neu erzählt wird.

Von Holger Gertz

Gerade hatten sie im Ersten einen Film über den Fall der Russin Kamila Walijewa, beste Eiskunstläuferin der Welt. Sie lief nicht geschminkt und im Wettkampfkleid, es war nur Training, da trug sie schwarze Klamotten, sie sah dünn darin aus und so jung, wie sie ist. Kamila Walerjewna Walijewa ist 2006 geboren, so steht es im Teilnehmerverzeichnis der Spiele, man muss zweimal hinschauen. Tatsächlich, 2006. "Hobbys: Tanzen, Malen, ihr Hund Liova." Ein Kind, im Zentrum einer Dopingdebatte. Positiv getestet auf ein Medikament, das die Durchblutung im Herzen ankurbelt: Mit so was experimentieren Dopingärzte, vielleicht kann eine Eisläuferin dann irgendwann nicht nur Vierfach-Sprünge vorführen, vielleicht geht irgendwann auch sechsfach.

Zur SZ-Startseite

Dopingfall Kamila Walijewa
:Sie ist noch ein Kind

Als Sechsjährige zog Kamila Walijewa nach Moskau, um sich zur Eisprinzessin trimmen zu lassen. Nun fragt sich die Welt, wie ein verbotenes Herzmedikament in ihren Körper kommt - und was das über Russlands Sportkultur sagt.

SZ PlusVon Johannes Aumüller, Barbara Klimke, Peking und Johannes Knuth

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: