Es ist selten ein gutes Zeichen, wenn der Kanzler nach Interviews frohlockt: "Solche Gespräche gehören zu dem, was ich am liebsten mache." Es ist erst recht kein gutes Zeichen, wenn in Europa Krieg herrscht, Deutschland eine militärische Zäsur erlebt, schwere Waffen liefert, sich Prominente über diese Frage in offenen Briefen befehden, die Energiepreise steigen, das Tanken teurer wird, die Staatsschulden wachsen, ach so, und die Kanzlerpartei bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen eben erst ein so schlechtes Ergebnis erzielt hat, wie noch nie in diesem Bundesland. Dazu sitzen bei Pinar Atalay auch noch vier Menschen im Studio, die den Kanzler mit Problemen konfrontieren, die so unterschiedlich sind, dass nicht einmal ein Tausendfüßler unter Einsatz all seiner Gliedmaßen sie gleichzeitig lösen könnte, ohne sich mindestens ein Füßchen zu brechen.
"RTL Direkt":Er scholzt sich durch
Das Land und seine Menschen stehen vor Problemen - und auch der Kanzler dürfte nach der Wahlschlappe in NRW einige mehr haben. Aber bei Pinar Atalay zeigt sich Olaf Scholz mit souveräner Besorgtheit.
Von Marlene Knobloch
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