Es ist schon viel geschrieben worden über Til Schweiger und den Tatort, und nicht alles davon war schmeichelhaft für den Schauspieler. Nun ist wieder ein Text erschienen über die Beiträge, die der NDR da so beisteuert zur liebsten Krimi-Reihe der Deutschen. Es ist auch diesmal kein freundlicher Beitrag geworden.
Der Text stammt allerdings nicht von einer Medienseite, sondern aus dem Jahresbericht des Hamburger Rechnungshofs. Der hat gemeinsam mit den Kontrollstellen aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein die Ausgaben für den Tatort geprüft und geht mit den Verantwortlichen nun hart ins Gericht: Demnach produziert der NDR mit durchschnittlichen Kosten von 1,7 Millionen Euro spürbar teurer als andere. Der ARD-Senderschnitt liegt bei 1,5 Millionen pro Folge. Einmal gab der NDR sogar 2,1 Millionen Euro aus - dabei handelt es sich offenbar um den Schweiger-Tatort "Der große Schmerz". Der Sender rechtfertigt die höheren Kosten seiner Tatorte mit guten Quoten - das lassen die Finanzprüfer allerdings nicht gelten: Diese Argumentation werde "nicht durchgängig durch die Reichweitenmessungen bestätigt", heißt es in dem Bericht. Dazu komme, dass die ohnehin schon üppigen Budgets oft nicht eingehalten würden. Die realen Produktionskosten überstiegen die veranschlagten Beträge regelmäßig, teilweise würden die Tatorte aus dem Norden um ein Fünftel teurer als geplant.
Insgesamt attestieren die Rechnungshöfe dem NDR wenig Kostenbewusstsein: Die Prüfung der Kalkulation erfolge seit Jahren durch ein und denselben Produktionsmitarbeiter, das Verfahren sei nicht transparent und "nicht hinreichend gegen Korruption gesichert".