Öffentlich-Rechtliche:RBB will Bonus-System kappen

Öffentlich-Rechtliche: Der Rundfunk Berlin-Brandenburg in Berlin.

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg in Berlin.

(Foto: Schöning/IMAGO)

Die Interimschefin des Rundfunks Berlin Brandenburg, Katrin Vernau, kündigt in der Rundfunkratssitzung an, die Zahl außertariflich dotierter Verträge im Sender reduzieren zu wollen.

Die Interims-Intendantin des in die Krise geratenen Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB), Katrin Vernau, will die absolute Anzahl der außertariflichen Verträge in dem ARD-Sender reduzieren. Das kündigte sie am Donnerstag in der Rundfunkratssitzung in Potsdam an.

Man werde dem Verwaltungsrat Anfang Dezember einen entsprechenden Vorschlag vorlegen. Man wolle darauf hinwirken, dass es im RBB im Vergleich zu anderen ARD-Häusern nicht mehr deutlich überproportional viele außertarifliche Stellen gebe. Im Oktober hatte Vernau in einer Sitzung im Abgeordnetenhaus Berlin von 25 außertariflich Beschäftigten im Sender gesprochen. Man wolle auch künftig klar definierte Kriterien für außertariflich bezahlte Jobs festlegen. Die Vergütungssystematik soll für die Beschäftigten und die Öffentlichkeit nachlesbar sein.

Inmitten der RBB-Affäre rund um Vorwürfe der Vetternwirtschaft und des Filzes gegen die fristlos entlassene Intendantin Patricia Schlesinger und den zurückgetretenen Chefkontrolleur Wolf-Dieter Wolf, die beide zurückwiesen, geriet auch die Bezahlung von Führungskräften und vor allem ein undurchsichtiges Boni-System im Sender in die Kritik. Mittlerweile hätten alle außertariflich bezahlten Angestellten ersatzlos auf künftige Bonus-Zahlungen verzichtet, sagte Vernau. Das Bonus-System sei in der RBB-Krise zum Inbegriff von Intransparenz und Ungerechtigkeit geworden. Der Verwaltungsrat hatte schon deutlich gemacht, dieses abschaffen zu wollen.

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