Endlich ruft er an, gerade kommt Dmitrij Muratow aus dem Krankenhaus. Dort hat er Michail Gorbatschow besucht, seinen alten Freund noch aus Perestroika-Tagen, um ihm zu dessen 91. Geburtstag zu gratulieren. Seit vielen Jahren unterstützt Gorbatschow die Nowaja Gaseta, die russische Zeitung mit erfolgreicher Online-Ausgabe, die man in Russland nur Nowaja nennt, die Neue. Als Mitbegründer und langjähriger Chefredakteur der Nowaja erhielt Dmitrij Muratow im vergangenen Oktober gemeinsam mit der philippinischen Journalistin Maria Ressa den Friedensnobelpreis für ihre Bemühungen um die Presse- und Meinungsfreiheit. Putins Sprecher Dmitrij Peskow hatte ihm damals sogar zu seinem "Talent" und "Mut" gratuliert. Der Präsident selbst hatte ebenfalls gratuliert, allerdings auch umgehend klargemacht, dass Muratow auch der Nobelpreis nicht schützen werde, falls er russische Gesetze verletze.
Putins Krieg in der Ukraine und die Medien:"Niemand weiß, wie weit er gehen wird"
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Dmitrij Muratow ist Friedensnobelpreisträger und gerade als Mitbegründer der "Nowaja Gaseta", der wichtigsten unabhängigen Zeitung Russlands, in Bedrängnis. Ein unvollständiges Interview.
Von Katja Gloger und Georg Mascolo

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