Journalismus:„Plötzlich bin ich selbst die Geschichte“

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Aufkleber im Berliner Stadtgebiet zeigen sein Gesicht mit der Parole „The German Hurensohn“: der Journalist Nicholas Potter. (Foto: Olga Blackbird)

Seit der „taz“-Journalist Nicholas Potter über linken Antisemitismus berichtet, erlebt er Morddrohungen und eine Hasskampagne. Ein Treffen.

Von Peter Laudenbach

Was die israelfeindliche Protestbewegung von Pressefreiheit hält, konnte man im vergangenen Jahr schon auf dem Berliner „Palästinakongress“ erleben. Unliebsamen Journalisten war zunächst der Zutritt verweigert worden, auf den beiden Pressekonferenzen beschimpften die Aktivisten deutsche Medien pauschal als Propagandaorgane. Seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat sich die Bewegung, in der linksradikale Splittergruppen und Islamisten bizarre Allianzen eingehen, auch in Deutschland weiter radikalisiert. Zur ideologischen Grundausstattung gehört die Verklärung der Hamas als „Befreiungsorganisation“. Diese Radikalisierung setzt sich im Umgang mit Journalisten fort, die immer wieder Übergriffen ausgesetzt sind. Zuletzt wurde der 66-jährige Levi Salomon, der Gründer des Jüdischen Forums für Demokratie und gegen Antisemitismus, bei einer antiisraelischen Kundgebung zum Frauenkampftag in Berlin-Kreuzberg von einer Demonstrantin mit heißem Tee übergossen.

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