Neues Studio der "Tagesschau":18 Meter Emotionen

Das neue Studio der "Tagesschau" wurde am Samstagabend in Betrieb genommen. Eine riesige Medienwand soll dabei helfen, Nachrichten noch verständlicher zu erklären. Das Ganze hat jedoch seinen Preis.

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Tagesschau ab 19. April aus neuem Studio

Quelle: NDR/Thorsten Jander

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Das neue Studio der "Tagesschau" wurde am Abend in Betrieb genommen. Eine riesige Medienwand soll dabei helfen, Nachrichten noch verständlicher zu erklären. Das Ganze hat jedoch seinen Preis.

Deutschlands älteste Nachrichtensendung Tagesschau kommt seit Samstag aus einem neuen Studio mit modernster Technik. Die Sprecher der Hauptausgabe um 20 Uhr bleiben wie gewohnt an ihrem Tisch stehen. Hinter ihnen gibt es aber in Zukunft eine fast 18 Meter breite Wand mit großflächigen Bildern und Grafiken zum Nachrichtengeschehen des Tages.

Im Bild: 180 Grad Panorama einer Ausgabe der Tagesthemen im neuen Studio. v.l.: Okka Gundel (Sport), Judith Rakers (Nachrichten) und Thomas Roth (Moderator)

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Neues Studio der "Tagesschau":Tagesschau

Die Tagesthemen-Moderatoren arbeiten im selben Studio, haben aber deutlich mehr Bewegungsfreiheit: Caren Miosga und Thomas Roth können vor der riesigen Medienwand entlanggehen und genau auf eingespielte Fotos und Grafiken hinweisen. Die großformatigen Fotos und Bilderstrecken an der Wand sollen mehr Emotionen transportieren und Nachrichten besser vermitteln und erklären. Dabei gehe es nicht um Boulevardisierung oder Betroffenheitsjournalismus. "Die Emotion, die erzeugt werden soll, ist Neugier", sagte Kai Gniffke, Erster Chefredakteur ARD-aktuell.

Im Bild: Arbeitssituation während einer Ausgabe der Tagesthemen im neuen Studio. v.l.: Okka Gundel (Sport), Jan Hofer (Nachrichten) und Caren Miosga (Moderatorin)

Tagesschau ab 19. April aus neuem Studio

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Chefsprecher Jan Hofer machte den Auftakt - wie gewohnt um 20 Uhr. Neben allen Tagesschau-Ausgaben werden in dem neuen Hamburger Studio auch die Tagesthemen, das Nachtmagazin und die Nachrichten für den Digitalkanal tagesschau24 produziert.

Tagesschau ab 19. April aus neuem Studio

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"Das ist hier die ganz große Einsamkeit", meinte Moderator Claus-Erich Boetzkes beim Rundgang mit Pressevertretern mit Blick auf den sonst menschenleeren Raum mit einer Vielzahl von automatisierten Kameras. Mit dem neugestalteten Studio mache die ARD ihr Flaggschiff klar für die kommenden Jahre, so der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor. Auch die Tagesschau-Fanfare wurde neu arrangiert.

Im Bild: Caren Miosga bei einer Moderation der Tagesthemen

Tagesschau ab 19. April aus neuem Studio

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Das weiterhin in Blau gehaltene Studio von ARD-aktuell wurde für etwa 24 Millionen Euro runderneuert. Die Mittel flossen in Technik, Funktionalität und Design. "Nicht immer war in dem Projekt alles nach Plan verlaufen", gab der NDR in einer Mitteilung zu. Die Planer hatten sich einen Start schon früher erhofft, aber zunächst brachte die Programmierung des neuen Designs im Grafiksystem nicht die gewünschten Ergebnisse. "Erst wenn alle Systeme fehlerfrei und zur völligen Zufriedenheit laufen, wollten wir auf Sendung gehen", berichtete Chefredakteur Gniffke.

Seit 2009 wurde das Studio geplant, das nun zwei alte ersetzt. Im Jahr 2012 gab es bereits einen erfolglosen Testbetrieb. "Die Probe scheiterte, die Testsendungen mussten abgebrochen werden", erläuterte der Sender. Seit fünf Wochen proben Sprecher, Moderatoren, Regie und Redaktion parallel zum Tagesgeschäft wieder in der neuen Umgebung.

Im Bild: Judith Rakers im neuen Studio

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Neues Studio der "Tagesschau":Caren Miosga

Der zweite öffentlich-rechtliche Sender ZDF hatte sein neues Nachrichtenstudio im Jahr 2009 für etwa 30 Millionen Euro auf dem Mainzer Lerchenberg in Betrieb genommen. Der Designer des ZDF-Moderatorentisches ist derselbe wie bei der ARD: Jürgen Bieling.

Erstmals lief die Tagesschau übrigens am 26. Dezember 1952.

© SZ.de/dpa/mkoh/reek
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