Süddeutsche Zeitung

Neuer Schwerpunkt auf Regionalberichterstattung:"FAZ" will "Frankfurter Rundschau" übernehmen

Die "Frankfurter Rundschau" wird vermutlich weiterhin erscheinen. Allerdings nur in abgespeckter Form als Regionalzeitung für das Rhein-Main-Gebiet und unter Ägide der "FAZ". Der Großteil der Mitarbeiter muss trotzdem mit Kündigung rechnen.

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung ( FAZ) steht offenbar kurz vor einer Übernahme der Frankfurter Rundschau ( FR). Das schreibt das Hamburger Abendblatt. Unter Berufung auf Verlagskreise berichtet das Abendblatt, dass die FR künftig in einer abgespeckten Version als Regionalzeitung für das Rhein-Main-Gebiet erscheinen solle. Der Mantelteil mit seiner überregionalen Berichterstattung soll dann von der FAZ zugeliefert werden. Die Frankfurter Rundschau musste im vergangenen November Insolvenz anmelden (" Süddeutsche.de" berichtete).

Das Bundekartellamt soll seine Bereitschaft signalisiert, der Übernahme zuzustimmen, da es sich um ein sogenanntes zulässiges Sanierungskartell handeln würde. Die Fazit-Stiftung als FAZ-Hauptgesellschafter und die fünf Herausgeber der FAZ müssten der Übernahme außerdem noch zustimmen.

Gedruckt werden soll die zukünftige FR in der Frankfurter Societäts-Druckerei, einem Schwesterunternehmen der FAZ. Die türkische Medien-Holding Çalik hat anscheinend Interesse an der bisherigen FR-Druckerei.

Knapp 30 Redakteure der FR könnten übernommen werden, zudem noch einige freie Mitarbeiter. Mitarbeiter der FR-Digitalabteilung könnten zum Berliner Verlag des bisherigen FR-Hauptgesellschafter DuMont Schauberg wechseln. Dort soll Rouven Schellenberger nach Berichten des Hamburger Abendblatts ein Konzept für ein Digital Lab Berlin entwickeln. Zehn bis 15 Mitarbeiter sollen ihn dabei unterstützen.

Betriebsrat trifft SPD-Chef Gabriel

Die Mehrzahl der bisher knapp 480 FR-Mitarbeiter muss aber mit einer Kündigung rechnen. Dazu trifft sich der Betriebsrat am Montag mit SPD-Chef Sigmar Gabriel, um einen Sozialplan auszuarbeiten. Der SPD-Medienholding DDVG gehören 40 Prozent der FR-Anteile.

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