Neuer ARD-Chefredakteur:Plötzlich schnell

Rainald Becker ab 1. Juli 2016 neuer ARD-Chefredakteur

Rainald Becker, 56, begann als TV-Journalist beim WDR, war Weltspiegel-Redaktionsleiter und berichtete über zehn Jahre aus dem ARD-Hauptstadtstudio in Berlin.

(Foto: ARD)

Rainald Becker tritt am 1. Juli sein neues Amt an. Dessen Job im Hauptstadtstudio übernimmt Vorgänger Thomas Baumann.

Von Hans Hoff

Dass die Dinge in der ARD manchmal etwas länger dauern, hat auch Vorteile. So konnte die ARD-Vorsitzende Karola Wille am Dienstag stolz verkünden, dass es nun nur noch wenige Tage dauern wird, bis Rainald Becker am 1. Juli in München sein Amt als neuer ARD-Chefredakteur und Koordinator für Politik, Gesellschaft und Kultur antritt. Beschlossen hatte das die Intendantenrunde bereits vor 14 Monaten, aber wenn eine Nachricht so lange liegt, kann man ihr Wiederauftauchen ja durchaus auch mal als News in die Welt blasen.

Becker, der bislang als stellvertretender Chefredakteur Fernsehen im Berliner Hauptstadtstudio wirkte, tauscht quasi Aufgabe und Arbeitsort mit Thomas Baumann, dem bisherigen ARD-Chefredakteur. Baumann wird nun wohl häufiger dort zu sehen sein, wo Becker bisher im Bilde war, also bei Tagesthemen-Kommentaren, beim Bericht aus Berlin und bei Wahlberichterstattungen.

Zu wünschen ist diesen künftigen Auftritten ein wenig mehr Schwung und Entschiedenheit, als es bei Becker der Fall war. Der gilt zwar als exzellenter politischer Journalist, man tut ihm aber sicherlich kein Unrecht an, wenn man feststellt, dass Esprit bei ihm nicht unbedingt als zweiter Vorname taugt. Insbesondere bei Wahlsendungen rang Becker schon mal nach Worten und Orientierung.

Traditionell wirkt der ARD-Chefredakteur eher hinter den Kulissen als Programmmanager und Kommunikator. Für Thomas Baumann dürfte es ein Wiedersehen mit bekannten Strukturen geben. Er war von 1998 bis 2006 schon einmal stellvertretender Chefredakteur im Hauptstadtstudio.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: