Neue Staffel für "Stromberg":"Karriere ist kein Plattenbau"

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Zurück in der Zentrale der Capitol-Versicherung: Büroheld "Stromberg" wird wieder Vize-Chef und bringt auch gleich neue Sprüche mit. Aschermittwoch ist Drehbeginn.

Hans Hoff

Der Klobrillenbart ist gestutzt, die Platte ist geputzt, und ab Aschermittwoch geht das Lügen, Verstottern und Prahlen unseres tragikomischen Helden in die fünfte Runde." Mit diesen Worten hat der Schauspieler Christoph Maria Herbst bestätigt, dass die Pro-Sieben-Reihe Stromberg weitergeht. An diesem Mittwoch beginnen in Köln die Dreharbeiten zur fünften Staffel. In zehn Folgen können die Zuschauer noch vor Jahresende neue Abenteuer des Büroversagers Bernd Stromberg erleben.

Ein fieser Chef: Christoph Maria Herbst spielt den Versicherungsmann Stromberg. (Foto: obs)

"Stromberg ist wie ein Vulkan, er kann jahrelang ruhig bleiben, aber eines Tages geht er hoch. Ganz hoch womöglich", sagt Ralf Husmann. Er ist der Autor der Serie, die lange nicht zu den Quotenbringern bei ProSieben gehörte, die der Sender sich aber leistete. Dass sich so etwas auf Dauer auszahlen kann, zeigen die Quoten der 2009 ausgesendeten vierten Staffel, die bei den Zuschauern unter 50 Jahren einen sehr ordentlichen Marktanteil von 17,1 Prozent erreichte.

In den Folgen, die nun entstehen, kehrt der zuvor ins Ländliche verbannte Stromberg als Vize-Chef der Schadensregulierung in die Zentrale der Capitol-Versicherung zurück. Und verbreitet sofort wieder seine besonderen Ansichten. "Karriere ist kein Plattenbau. Karriere ist 'ne Pyramide. Und da ist ganz oben nur Platz für einen. Deswegen haben die Ägypter auch zig Jahrtausende durchgehalten und die Ossis nur 40 Jahre. Die allermeisten Leute sind aber eben mentale Ossis, nur ich war geistig immer schon Ägypter", lässt Husmann ihn sagen.

So schnell werde die Figur Stromberg nicht "auserzählt" sein, meint Darsteller Herbst: "Selbst wenn man ihn dahin schicken würde, wo der Pfeffer wächst, würde er den dortigen Gewürzbauern irgendwas auf- oder abquatschen und mit seiner Politikermentalität des Vorgebens mehr zu sein, als man ist, und dieser komplett fehlenden Selbstwahrnehmung auf jeden Fall überleben können. Mit all diesen Eigenschaften ist er in unserem Land ja geradezu ministrabel."

Herbst selbst musste sich auch gerade mit Widrigkeiten rumschlagen. Weil er in seinem Buch Ein Traum von einem Schiff kräftig über Geschehnisse an Bord des ZDF- Traumschiffs gelästert hatte, kassierte sein Verlag im Februar eine einstweilige Verfügung. Nun gibt es das inhaltlich eher maue Werk nur noch mit geschwärzten Stellen. Insofern beruhigt es, wenn Herbst auf die Frage, ob er sich als Autor vorstellen könne, auch mal ein Drehbuch für Stromberg zu schreiben, eine klare Ansage macht: "Nein, da bin ich ein Freund der Arbeitsteilung und des Mottos - Schuster bleib bei deinen Leisten." Er würde Husmann auch nicht als Stromberg sehen wollen.

© SZ vom 09.03.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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