Süddeutsche Zeitung

Netflix-Serie:Telefonterror nach "Squid Game"

Die Netflix-Serie zeigt die Telefonnummer einer südkoreanischen Unternehmerin. Was dann geschah.

Eine Frau in Südkorea kann sich vor Anrufen kaum noch retten. Grund dafür sei die Fernsehserie Squid Game, in der die Telefonnummer der Frau angezeigt würde, berichtete der Spiegel.

Die Serie der Produktionsfirma Siren Pictures läuft auf der Streamingplattform Netflix und wurde in den vergangenen Wochen zum internationalen Erfolg. Kandidaten einer grausamen Spielshow müssen darin um ihr Leben kämpfen. In einer Szene werden die potenziellen Spieler des Squid Game dazu aufgerufen, die auf einer Einladungskarte gedruckte Nummer anzurufen. Viele Zuschauer folgten dem Aufruf - und erreichten eine Frau, die ein Geschäft in der Region Seongju betreibt.

Die vollständige Nummer zu zeigen, sei ein Versehen gewesen, erklärten Netflix und Siren Pictures. Man habe nur die letzten acht Ziffern anzeigen wollen, nicht wissend, dass die dazugehörige Vorwahl bei Eingabe der Nummer automatisch hinzugefügt würde. Die Szene soll nun so bearbeitet werden, dass die Nummer nicht mehr erkennbar ist.

Unterdessen habe der südkoreanische Präsidentschaftsanwärter Huh Kyung-young der Frau ein Kaufangebot von umgerechnet 72 000 Euro für die Nummer gemacht. Da Telefonnummern in Südkorea aber ein rares Gut sind, wäre ein Verkauf gar nicht erlaubt.

Und obwohl sie bis zu 4000 Anrufe und Nachrichten täglich erhalten würde, könne sie ihre Nummer auch nicht einfach abgeben, erklärt die betroffene Frau dem Lokalfernsehsender SBS. Grund hierfür seien ihre Kundenkontakte. Laut SBS soll der Frau ein Entschädigungsangebot von umgerechnet 720 Euro gemacht worden sein, ob von Netflix oder der Produktionsfirma, ist unklar. Die Entschädigung lehnte sie ab.

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