Nach einem Bericht der NDR-Antikorruptionsbeauftragten entlastet nun auch eine Untersuchung zweier NDR-Journalisten die NDR-Direktorin Sabine Rossbach. Gegen die Chefin des Landesfunkhauses in Hamburg hatte es Vorwürfe möglicher Vetternwirtschaft und Begünstigung Verwandter gegeben. Rossbach lässt derzeit ihr Amt ruhen und will es im kommenden April vorzeitig aufgeben. Die Rechercheeinheit des NDR hatte zuvor berichtet, im Fernseharchiv des NDR befände sich "mehrere hundert Beiträge über oder mit den Kunden der PR-Firma", die Rossbachs Tochter leitet. Die beiden Journalisten Siv Stippekohl - sie ist multimediale Kulturchefin im Landesfunkhaus Mecklenburg-Vorpommern - und Eckhardt Reimann - der stellvertretende Redaktionsleiter von Hallo Niedersachsen - fanden jedoch keine Belege für unzulässige Programmeingriffe, beziehungsweise dafür, dass Rossbach ihre Tätigkeit dazu genutzt habe, "der PR-Agentur ihrer Tochter in unzulässiger Weise Vorteile durch Berichterstattung des Landesfunkhauses Hamburg zu verschaffen", wie der Sender mitteilt. Allerdings kritisierten die beiden nach 70 Mitarbeitergesprächen und Akteneinsicht Rossbachs "Führungs- und Kommunikationsstil". Der habe nicht nur zu Vertrauensverlust geführt, hieß es, sondern auch zu mangelnder Transparenz. Der Anschein einer möglichen Begünstigung hätte durch Klarheit vermieden werden können.
NDR-Skandal:Sabine Rossbach erneut entlastet
Vom NDR beauftragte Journalisten finden keine Anhaltspunkte für Begünstigung - kritisieren aber den Führungsstil der Landesfunkhauschefin.
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