Eurovision Song Contest:Schuld ist auch dieser Sender

Eurovision Song Contest: Können einem nur leidtun: "Lord of the Lost" landen in Liverpool auf dem letzten Platz.

Können einem nur leidtun: "Lord of the Lost" landen in Liverpool auf dem letzten Platz.

(Foto: Peter Kneffel/dpa)

Seit 27 Jahren wirtschaftet der NDR den ESC konsequent herunter - und erstarrt jetzt, nach der x-ten Niederlage in gleichgültiger Bräsigkeit. Warum nicht eine Anstalt übernehmen lassen, in der auch mal junge Leute Entscheidungen treffen?

Von Aurelie von Blazekovic

Beim größten internationalen Musikwettbewerb mit 160 Millionen Zuschauern schon wieder Letzter geworden, das kennen wir inzwischen. Die Reaktion am Tag danach auch: Der ESC ist sowieso doof, um Musik geht's da gar nicht, lächerlich. In dieser Dauerschleife der Selbstbeschwichtigung, die die schwer verletzten deutschen Gefühle kaum verbergen mag, steckt dieses Land seit Jahren. Seit 2015 hat Deutschland beim Eurovision Song Contest vier Mal den letzten Platz, drei Mal den vorletzten Platz belegt, 2018 gab es mal Platz vier. Jetzt also wieder Letzter. "Womöglich ist das wirklich egal", schreibt der Spiegel in einem seiner mehr als 20 Texte zum diesjährigen Song Contest, und schon diese Zahl straft das Zitat natürlich Lügen. Schluss mit dem Selbstbetrug, der Song Contest ist kein bisschen egal.

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