Öffentlich-Rechtliche:Ehemaliger NDR-Chefredakteur in Kiel entschuldigt sich

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Mitarbeiter schildern Besprechungen wie Gladiatorenkämpfe: NDR-Landesfunkhaus in Kiel. (Foto: Frank Peter/Imago)

Der NDR berichtet in eigener Sache über seine Skandale und erwirkt eine einstweilige Verfügung gegen "Stern", "Bild" und "Business Insider".

Von Claudia Tieschky

Das neue öffentlich-rechtliche Genre "Sendung in eigener Sache" ist um einen Beitrag reicher: Im NDR-Medienmagazin Zapp äußerten sich am Mittwoch die Führungskräfte aus dem Landesfunkhaus Kiel, die nach Bekanntwerden eines internen Berichts des Redaktionsausschusses in der Kritik stehen und von denen zwei - die bisherige Politikchefin Julia Stein und der bisherige Chefredakteur Norbert Lorentzen - nun versetzt werden. Ein Gutachten, das zwei NDR-Journalisten aus anderen Funkhäusern erstellten, fand in Kiel zwar keine in ihrem Prüfzeitraum nachweisbare politische Einflussnahme, aber ein gestörtes Klima. Wie bei den Gladiatoren sei es in Besprechungen zugegangen, heißt es in dem Zapp-Beitrag. "Wenn die eine oder andere Form der Kritik den einen oder anderen Mitarbeiter in einer Form erreicht hat, die er oder sie als zu hart empfunden hat, dann tut mir das wirklich leid, das war nie meine Absicht", sagt Lorentzen in dem Beitrag. Auf die Frage, warum nach dem Bericht des Redaktionsausschusses, der im Dezember 2021 Beschwerden zum Thema machte, nicht ausreichend reagiert wurde, kommt auch Zapp kaum über selbstkritische Bekenntnisse von Intendant Joachim Knuth und Funkhauschef Volker Thormählen hinaus, sie hätten besser hinschauen müssen.

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