Nachruf:Der Weltgewandte

Werner Holzer wird 75; Holzer

Bis zu seinem Ruhestand 1992 war Werner Holzer langjähriger Chefredakteur der linksliberalen Frankfurter Rundschau, probierte sich aber auch im Fernsehen aus.

(Foto: dpa)

Werner Holzer war fast 20 Jahre lang Chefredakteur der "Frankfurter Rundschau". Am Montag ist er gestorben.

Aus heutiger Sicht ewig, fast 20 Jahre, war Werner Holzer Chefredakteur der Frankfurter Rundschau. Von 1973 bis 1991 war das - es war eine andere Zeit und eine andere Zeitung. 1926 in Zweibrücken geboren, studierte Holzer nach dem Krieg Geschichte, Philosophie und Zeitungswissenschaft - einen Abschluss machte er nicht, die Praxis rief: Er arbeitete bei Mannheimer Morgen, Süddeutscher Zeitung und Abendzeitung und berichtete als Sonderkorrespondent für SZ, FR und Tagesanzeiger aus Afrika, Amerika und Asien, bevor er Verleger Karl Gerold als Chefredakteur in Frankfurt beerbte. Der leidenschaftliche Kommentator Holzer prägte das Leitmedium und warb, liberal und weltgewandt, schon für eine faire Handels- und Wirtschaftspolitik zwischen Industrienationen und "Dritter Welt", als man Entwicklungsländer noch so nannte. Er wurde mit dem Theodor-Wolff- und dem Deutschen Journalisten-Preis geehrt. Am Montag ist Werner Holzer, der erst kürzlich seinen 90. Geburtstag feierte, nach kurzer schwerer Krankheit gestorben.

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