Vor vielen Jahren, sagen wir, irgendwann in den Achtzigern, veröffentlichte ein Satiremagazin einen Comic, in dem ein ganz normaler Mensch stirbt und kurz vor seinem Tod den standardmäßigen Film der wichtigsten Momente seines Lebens vor dem geistigen Auge vorbeiziehen sieht: Einer davon (es sind nur fünf oder sechs) besteht darin, dass während der Schulzeit jemand von seinem Pausenbrot gegessen hat. Der Junge starrt, aus seiner trostlosen Perspektive betrachtet, absolut angemessen verzweifelt, angesichts der tatsächlichen Tragweite des Ereignisses hingegen völlig übertrieben misstrauisch in den Klassenraum, das ist es dann aber auch schon. Im nächsten Bild wartet das nächste komplett nichtssagende Ereignis.
MedienMenschen, die auf Liveticker starren
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Fußball, Raketen, Verbrecherjagd: Das moderne Leben ist voller Sensationen, weil wir alle Ereignisse in Echtzeit verfolgen. Über die Pausenlosigkeit unseres Medienkonsums in aufregenden Zeiten.
Von Harald Hordych

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