Nach 25 Jahren:Anderes Leben

Die britische "Vogue"-Chefin tritt ab. Es sei ihr ein Rätsel, so lange einen Job gemacht zu haben, "von dem ich nie gedacht hätte, dass ich ihn jemals übernehme", so Alexandra Shulman. Ihre bodenständige Art passte nicht zum Modeklischee.

Von Alexander Menden

Es sei ihr ein Rätsel, dass sie so lange in einem Job geblieben sei, "von dem ich nie gedacht hätte, dass ich ihn jemals übernehme", sagte Alexandra Shulman im vergangenen Dezember. Da war die Entscheidung, die sie nun verkündet hat, wohl schon gefallen: Die 59-Jährige gibt nach einem Vierteljahrhundert den Posten als Chefredakteurin der britischen Ausgabe von Vogue auf. Nach Stationen bei Tatler, Sunday Telegraph und GQ übernahm die gebürtige Londonerin, deren bodenständige Art so gar nicht zum Mode-Klischee passen will, 1992 die Vogue-Leitung. Unter Shulmans Ägide gab es einige aufsehenerregende Ausgaben, darunter die "Millennium Edition" 1999 mit einem Umschlag aus Silberfolie, in der sich die Leserin spiegeln und gleichsam selbst aufs Cover setzen konnte. Nachdem die britische Vogue 2016, unter anderem mit einer Ausstellung in der National Portrait Gallery, ihr 100-jähriges Bestehen feierte, habe sie erkannt, dass sie künftig "ein anderes Leben führen wolle". Seit Shulmans Amtsantritt ist die Auflage des Magazins um zwölf Prozent gewachsen, auf 195 000 Hefte. Diese Entwicklung fortzusetzen, wird für ihre Nachfolgerin nicht leicht.

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