Luke Mockridge bei Sat1:Wieder auf Sendung

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Luke Mockridge bei einem Auftritt in seinem Live-Programm "Welcome Back to Luckyland" in der Messehalle Erfurt. (Foto: Michael Kremer/IMAGO)

Der Entertainer Luke Mockridge darf nach den Anschuldigungen seiner Exfreundin zurückkehren zu Sat 1.

Von Harald Hordych

Sat 1 hat den Komiker und Moderator Luke Mockridge ins Programm zurückgeholt. Wie der Privatsender bekannt gab, wird sein aktuelles Bühnenprogramm "A Way Back to Luckyland" am Freitag um 20.15 Uhr kurzfristig ins Programm eingewechselt. Damit "zeigen wir ein frisches Programm am kommenden Freitag", lautet die Erklärung eines Sendersprechers. "Ursprünglich war eine Wiederholung geplant." Die Clip-Show 111 chaotische Kollegen!, in der 111 Youtube-Pannenfilmchen präsentiert werden, wurde auf 22 Uhr verschoben.

Mockridge hatte bei Sat 1 unter anderem mit Erfolg LUKE! Die Greatnightshow moderiert. Nachdem die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen den Entertainer aufgenommen hatte, war die Zusammenarbeit bis auf Weiteres eingestellt worden. Auf Nachfrage heißt es bei dem Sender dazu: "Sat 1 hat nie eine Zusammenarbeit mit Luke Mockridge auf Eis gelegt. Der Künstler hat für sich 2021 beschlossen, eine längere TV-Pause zu machen. Das hat er im September 2021 kommuniziert." Seine frühere Kollegin und Lebenspartnerin Ines Anioli hatte Mockridge wegen Vergewaltigung nach einer Geburtstagsfeier angezeigt. Die Staatsanwaltschaft hatte die Klage in zwei Instanzen abgewiesen, unter anderem wegen Unstimmigkeiten in Aniolis Angaben und weil es als nicht ausgeschlossen galt, dass Anioli in ihren Angaben von Dritten beeinflusst wurde.

Ines Anioli hatte ihren ehemaligen Lebenspartner Luke Mockridge angezeigt. Die Staatsanwaltschaft wies die Klage in zwei Instanzen ab. (Foto: imago; dpa)

Der Spiegel hatte dennoch im September 2021 unter dem Titel "Die Akte Mockridge" den Fall noch einmal aufgerollt. Als Begründung gab das Magazin an, es sehe Mockridge durch die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft "nicht als entlastet" an und zitierte mehrere Frauen anonym, die von üblem Verhalten Mockridges im Nachtleben berichteten. Wesentliche Teile des Textes mussten gestrichen werden wegen "unzulässiger Verdachtsberichterstattung", nachdem Mockridge gerichtlich dagegen vorgegangen war. Für das Gericht hatte der Artikel den Grundsatz der Unschuldsvermutung missachtet und Mockridges Persönlichkeitsrechte verletzt.

In der Süddeutschen Zeitung sagte Mockridges Rechtsanwalt, Simon Bergmann, das sei für ihn "der eklatanteste Fall unzulässiger Verdachtsberichterstattung" gewesen, den er je erlebt habe. Mockridge hatte nach einem dreimonatigen Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik der SZ gesagt, ihm sei klar, dass er "wenig Chancen auf einen Freispruch von der Öffentlichkeit habe". Am Freitag wird er nun im Quotenkampf gegen das WM-Spiel Argentinien gegen Niederlande antreten.

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