Die Verlagsgesellschaft Passau darf die Mittelbayerische Zeitung (MZ), die im Großraum Regensburg erscheint, vollständig übernehmen. Das gab das Bundeskartellamt am Dienstag in einer Pressemitteilung bekannt. Die Übernahme sei aus wettbewerblicher Sicht unbedenklich, wird der Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt, zitiert: "Die Verbreitungsgebiete der Zeitungen überlappen sich nur marginal, so dass nicht von einem Wettbewerbsverhältnis zwischen den Beteiligten auszugehen ist."
Pressefusion:"Die Konzentration wird weiter zunehmen"
Durch die Übernahme der Mittelbayerischen Zeitung wächst die Macht der Verlagsgruppe Passau weiter. Ist das kartellrechtlich problematisch?
Durch den Kauf sämtlicher Anteile der Mittelbayerischen Medien Holding erschließt sich die Verlagsgesellschaft Passau damit ihren dritten bayerischen Ballungsraum. Die Passauer Neue Presse erscheint mit einer zuletzt erhobenen verkauften Auflage von knapp 150000. Die Übernahme des Donaukurier (Ingolstadt) erfolgte 2017. Der Donaukurier weist eine Auflage von mehr als 80000 Stück auf, die der MZ liegt bei mehr als 90 000.
Bei Fusionen von Zeitungsverlagen überprüft das Bundeskartellamt neben dem Lesermarkt auch die Auswirkungen auf den Anzeigenmarkt. Beide Verlagshäuser sind im Anzeigengeschäft tätig. Eine hier bis vor kurzem bestehende Überlappung konnte jedoch durch die Einstellung des Regensburger Wochenblatts, einer Schwestergesellschaft der Verlagsgesellschaft Passau, bereits behoben werden.