"Es war wie im Märchen. Es war alles, was man sich Kind wünschen könnte, da kommt man doch nicht auf die Idee, dass das irgendwie falsch sein könnte. Doch dann sagte er, dass wir beide für den Rest unseres Lebens ins Gefängnis müssten, sollte jemals jemand herausfinden, was wir da tun." Wade Robson sagt diese Sätze in der zweiteiligen Dokumentation Leaving Neverland, die am 3. und 4. März auf dem amerikanischen Pay-TV-Kanal HBO ausgestrahlt werden soll. Er spricht über seine Kindheit, und "er", das ist der 2009 verstorbene Künstler Michael Jackson.
Es sind heftige Vorwürfe, die Robson, mittlerweile 36 Jahre alt, und James Safechuck, 40, erheben. Die Dokumentation sorgt seit der Erstaufführung auf dem Sundance Film Festival im Januar für Aufregung. Die Nachlassverwalter von Jackson haben Time Warner, den Mutterkonzern von HBO, nun auf Schadenersatz in Höhe von 100 Millionen Dollar verklagt. "Michael Jackson ist unschuldig", heißt es in der Anklage: "Zehn Jahre nach seinem Tod gibt es noch immer Leute, die von seinem enormen Erfolg profitieren wollen."
Der Popstar wurde 2005 vom Vorwurf des Kindesmissbrauchs freigesprochen, Robson sagte damals vor Gericht aus, nicht von Jackson missbraucht worden zu sein. "Ich habe so lange lügen müssen, ich möchte jetzt endlich die Wahrheit sagen", sagt er nun.