TV-Kritik: Illner und die Geflüchteten:Gescheiterte Nostalgie

Lesezeit: 3 min

Zurück in die Zukunft: Gerald Knaus, Nancy Faeser, Maybrit Illner, Sirkka Jendis, Carsten Linnemann, Ann-Katrin Müller und der zugeschaltete Boris Palmer diskutierten zur Frage "Weniger Geld, mehr Flüchtlinge - ist Deutschland noch stark genug?" (Foto: Jule Roehr/ZDF/OH)

Maybrit Illner lädt ein, sich der 2015er-Nostalgie hinzugeben und bemüht ein Klassikerthema des Polittalks: Flüchtlinge. Neues lernt man da nicht, aber dafür etwas über den Zeitgeist.

Von Johannes Korsche

Zu Beginn zwei auf den ersten Blick kaum zusammenhängende Fakten. Erstens, Schlaghosen sind jetzt wieder in. Hätte man vor ein paar Jahren auch nicht gedacht, dass dieser Teil der 1970er wieder populär wird. Noch dazu, wenn die anstehende Cannabis-Legalisierung ganz andere Anknüpfungspunkte bieten würde. Und zweitens, die erfolgreichste Serie der Welt ist Stranger Things, die sich verklärend an die 1980er-Jahre schmiegt. Was diese beiden Sachen über unsere Zeit aussagen: Wir leben in einer nostalgischen Welt. Vielleicht hat sich das Redaktionsteam um Maybrit Illner also einen kräftigen Schluck aus dem Nostalgie-Kelch gegönnt, der derzeit durch die Gesellschaft kreist, als es die Donnerstagssendung geplant hat. Jedenfalls werden beim Lesen des Sendungsmottos sofort 2015er-Gefühle wach: "Weniger Geld, mehr Flüchtlinge - ist Deutschland noch stark genug?"

Zur SZ-Startseite

SZ PlusTom Buhrows Reformpläne
:Wer ist diese Person?

Tom Buhrow, WDR-Intendant und ARD-Vorsitzender, rät im Hamburger Übersee-Club zum Fünfzehnjahresplan für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Über eine Posse.

Von Willi Winkler

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: